Das geschlossene System des iPhones könnte bald der Vergangenheit angehören. In Zukunft soll es viellicht nicht nur alternative App-Stores geben, auch andere Zwänge werden fallen. Das iPhone ohne Grenze wird Realität.
Erst kürzlich berichteten wir über Apples Pläne, den sogenannten „Digital Markets Act“ der EU zu integrieren. Demzufolge soll es künftig möglich sein, Apps auf dem iPhone auch abseits des App-Store-Zwangs zu installieren. Schon mit iOS 17 und somit Ende 2023 könnten alternative App-Stores Realität werden.
Safari-Zwang auf dem iPhone könnte fallen: Chrome und Co. bekommen eine Chance
Doch damit nicht genug, überlegt Apple auch eine weitere Beschränkung in diesem Zusammenhang fallen zu lassen. Wenn es stimmt, dann müssen Entwickler alternativer Browser bald nicht mehr zwangsweise WebKit verwenden (Quelle: Mark Gurman via MacRumors). Derzeit zwingt Apple Entwickler, die Browser-Engine von Safari zu nutzen. Ergo: Es gibt zwar auf dem iPhone beispielsweise auch Chrome, Firefox oder auch Microsoft Edge, doch die müssen alle gemeinsam auf WebKit zugreifen. Im Ergebnis führt dies zu einer begrenzten Differenzierung gegenüber Safari.
Apple selbst gab bisher immer Sicherheits- und Datenschutzgründe als Ursache für den WebKit-Zwang an. Nicht wenige Experten halten dies aber nur für Ausreden und am Ende für schlichtweg wettbewerbsfeindlich.
Gut zu wissen:
Sollte der Zwang künftig entfallen, könnten Chrome und Co. ihre eigenen Engines verwenden. Beispielsweise Googles Blink (genutzt von Chrome und Microsoft Edge) oder auch Mozillas Quantum (genutzt von Firefox). Der Vorteil: Die Browser wären dann nicht mehr an die Funktionen und den Entwicklungszeitraum von WebKit gebunden.
Europa: Das iPhone im Fokus
Unklar bleibt noch, ob Apple die Beschränkung allein für Europa aufgeben und in anderen Märkten weiterhin darauf bestehen würde. Vorstellbar wäre dies mit Sicherheit, denn auch die alternativen App-Stores soll es nur hier in Europa geben.
Solltet ihr kennen:
Am Ende würde sich das Bild eines europäischen iPhones mit ungeahnten Freiheiten ergeben. Schon jetzt haben europäische Modelle des iPhone 14 gegenüber den US-Varianten den Vorteil, nach wie vor echte SIM-Karten einzusetzen. In den USA gibts hingegen nur noch die eSIM. Künftig erwarten uns Europäer dann also noch mehr Freiheiten auf Basis der Software – eine spannende Entwicklung.