Klatsche vom Sparkassen-Boss: Mit scharfen Worten kritisiert Helmut Schleweis den Zustand von Deutschland. Besonders eine Gruppe leide an den aktuellen Verhältnissen, von einer groben Unverschämtheit ist die Rede.
Helmut Schleweis ist als Mann klarer Worte bekannt. Im vergangenen Jahr warnte der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV) vor den Auswirkungen der Inflation und hoher Energiepreise, die die Deutschen zu schultern haben. Auf dem Sparkassen Tag 2023 machte Schleweis deutlich, dass sich die Lage nicht entspannt hat – im Gegenteil.
Sparkassen-Chef: Normalverdiener können sich kein Wohneigentum mehr leisten
Besondere Sorge bereitet dem Sparkassen-Boss der Wohnungsmarkt. „Mietwohnungen sind so knapp, dass die Suche entwürdigend werden kann.“ Wer in einer Großstadt mal auf Wohnungssuche war, dürfte diese Bestandsaufnahme unterschreiben (Quelle: Handwerkerzeitung).
Doch auch Immobilienkäufer stehen harten Zeiten gegenüber. Für zwei Normalverdiener sei Wohneigentum aus eigener Kraft nicht mehr finanzierbar, so das ernüchternde Fazit von Schleweis. Diese Erfahrungen mache die Mittelschicht und damit die Menschen, die Deutschland am laufen halten. Vor allem gegenüber jungen Familien sei das eine „grobe Unverschämtheit.“ Den Traum von den eigenen vier Wänden können sich viele derzeit wohl abschminken.
Deutschland selbst attestiert Schleweis „ein wenig satt“ und „etwas blind“ geworden zu sein. Insbesondere Energiewende und Klimaschutz seien große Herausforderungen. Hoffnung auf sinkende Energiepreise erteilt der Sparkassenpräsident der Sparkassenpräsident eine Abfuhr: „Energie ist knapp und bleibt teuer.“ Für die Finanzierung der Energiewende sagte er aber die Unterstützung der Sparkasse zu.
Mit Apps kann man auch sparen:
Bei einem Drittel der Deutschen reicht das Geld nicht mehr
Dass der Sparkassen-Chef mit seinen Warnungen kein Schwarzmaler ist, zeigte jüngst auch eine Umfrage von YouGov im Auftrag der Postbank. Fast ein Drittel der Menschen in Deutschland kommt mit dem eigenen Einkommen nicht mehr aus, um die laufenden Lebenshaltungskosten zu decken.
Wahr ist aber auch, dass die Sparkasse an der aktuellen Situation nicht ganz unschuldig ist. Trotz Zinserhöhung der EZB zahlen viele Sparkassen weiter nur Mini-Zinsen.