Lange Zeit war ein großer Kostenvorteil von E-Autos passé. Hohe Stromkosten haben die Preise an der Ladesäule ebenso nach oben getrieben wie für Benzin und Diesel an der klassischen Tankstelle. Jetzt aber dreht sich offenbar das Blatt. Mehrere Anbieter sind so günstig wie lange nicht.
Günstiger E-Auto laden? Ionity senkt Preise, bleibt aber teuer
Wer E-Auto fährt, könnte fast schon ein wenig von Schadenfreude ergriffen werden beim Blick auf die hohen Spritpreise des letzten Jahres. Nach einer gewissen Erholung geht es aktuell auch schon wieder bergauf für den Liter Benzin und Diesel. Lange Zeit sah es auch für E-Auto-Fahrer, die unterwegs mal frischen Strom brauchten, nicht viel besser aus.
Das ändert sich gerade und bietet damit Anlass zur Freude für Stromer-Fans. So hat der deutsche Ladeanbieter Ionity die Preise pro kWh nach unten korrigiert. Statt 79 Cent werden aktuell 69 Cent pro kWh für das Ad-hoc-Schnellladen in Deutschland verlangt.
Ionity wurde als Joint Venture unter anderem von VW, BMW, Mercedes, Ford und Hyundai ins Leben gerufen. Entsprechend können viele E-Auto-Fahrer davon profitieren. Wobei Fahrer dieser Marken in der Regel über Ladeverträge bereits günstigere Konditionen bekommen als Ad-hoc-Lader. Auch Drittanbieter, die die Ladesäulen von Ionity nutzen, sollen ihre Preise Medienberichten zufolge anpassen.
Tesla zieht mit: E-Auto-Strom geht kaum noch günstiger
Ionity gehört aber auch mit den nach unten korrigierten Preisen noch zu den teureren Anbietern. Tesla hingegen sichert sich mit seinen Superchargern, die inzwischen auch für immer mehr E-Autos anderer Marken nutzbar sind, einen Platz unter den günstigsten Ladeanbietern – und hat fast zeitgleich mit Ionity ebenfalls noch einmal an der Preisschraube gedreht.
Je günstiger der Ladestrom, umso bessere Chancen haben E-Autos im Kostenvergleich:
Da Tesla keine einheitlichen Preise hat, sondern sie von Station zu Station und außerdem nach Tageszeit abhängig schwanken können, lässt sich hier weniger genau angeben, wie hoch das Minus genau ausfällt. Teslamag zufolge sind aktuell bestenfalls nur 33 Cent/kWh drin, wenn ihr zur richtigen Zeit einen Supercharger ansteuert.
Aber auch, wenn die Preise bei Tesla höher sind, kommen Tesla-Fahrer derzeit noch unter 40 Cent weg. Wer mit einem markenfremden E-Auto bei Tesla lädt, zahlt etwas mehr.
Die niedrigsten Stromkosten habt ihr als E-Auto-Fahrer immer noch, wenn ihr zuhause mit geringer Ladegeschwindigkeit und einem eigenen E-Auto-Tarif laden könnt – oder sogar unterstützt durch eine eigene PV-Anlage.