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Harte Zeiten bei Tesla? Für den E-Auto-Pionier braut sich was zusammen

tesla ladesäule supercharger
Elektroauto-Hersteller Tesla muss sich auf schwere Zeiten einstellen. (© IMAGO / Sven Simon)
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Tesla hat sich den guten Ruf seiner E-Autos über Jahre hin aufgebaut. Der Pionierstatus kommt nun bei den Verkäufen zum Tragen, kaum ein Autohersteller kann da mithalten. Doch der Tesla-Nimbus verliert an Strahlkraft, für Elon Musks E-Auto-Marke könnten dunkle Wolken aufziehen.

Teslas Erfolgsgeschichte ist ohne gleichen. Jahrelang hat der E-Auto-Bauer tiefrote Zahlen geschrieben, auch unter Führung von Elon Musk hat es gedauert, Tesla zum Erfolg zu machen. Heute allerdings jagt der E-Auto-Bauer sich selbst einen Produktionsrekord nach dem nächsten ab. Trotz immer wieder aufheulendem Gegenwind gilt ein Tesla heute als Maßstab, an dem sich praktisch alle anderen Elektroautos messen müssen. Doch das ist kein Garant für die Zukunft, wie sich immer wieder zeigt.

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Alteingesessene Autobauer nehmen Tesla ins Visier

So kommt ein ernsthafter Konkurrent aus namhaftem Hause schon bald auf den Markt: Hyundai hat bereits mit dem Ioniq 5 ordentlich abgeliefert, setzt bei neuen Ioniq 6 aber nochmal einen drauf. Durch optimierten Luftwiderstand soll die Limousine bis zu 107 km weiter kommen als das Crossover-SUV bei ansonsten identischem Antrieb und gleicher Batterie – eine echte Ansage.

Für Tesla könnte der Stromer zum Problem werden, weil Hyundai sich damit in der gleichen Klasse bewegt wie das Model 3, lange Zeit Teslas Verkaufsschlager. Preislich könnte der Koreaner sogar die besseren Karten haben, nachdem Tesla bereits mehrfach die Preise angehoben hat. Der Verkaufsstart des Hyundai Ioniq 6 ist noch 2022 vorgesehen.

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Doch auch von Innen heraus zeigt Tesla Schwächen, zumindest aktuell: Neben steigenden Preisen steht ein Technologiewechsel an. Statt wie bisher neben Kameras – und zuvor auch Radarsensoren – auf Ultraschall zu setzen, will sich Tesla in Zukunft nur noch auf visuelle Sensoren verlassen. Damit wird die Umgebung der Elektroautos überwacht, was für diverse Funktionen notwendig ist. Das eigene Kamera-System Tesla Vision soll die Aufgaben bald allein übernehmen.

Tesla-Ruf bröckelt: E-Autos kommen jetzt ohne Park-Assistent

Problem für alle Kunden, die sich jetzt für einen Tesla entscheiden: Sie müssen auf praktische Funktionen mit Mehrwert erst einmal verzichten. Kein Park-Assistent mehr, heißt das unter anderem. Die Ultraschallsensoren, die das bisher erledigt haben, werden nicht mehr eingebaut. Die Features werden laut Tesla erst zurückkehren, wenn Tesla Vision technisch so weit ausgereift ist, sie gleich gut oder besser als per Ultraschall zu erledigen.

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Warum das Ganze? Tesla wird wohl sparen wollen. Sensoren zu verbauen, die bald schon technisch obsolet werden sollen, verursacht unnötige Kosten – zumindest aus Herstellersicht dürfte es so sein. Für die Kunden heißt es: Sie kriegen ein eigentlich hochmodernes E-Auto, das tatsächlich aber nicht mal grundlegende Funktionen wie einen Einpark-Assistenten besitzt.

Was Tesla-Chef Elon Musk sonst so treibt, sehr ihr im Video:

Positiv vermelden konnte Tesla zuletzt wenigstens den fortschreitenden Ausbau seines Ladenetzes. 10.000 Supercharger stehen inzwischen in Europa an gut 900 Standorten, die meisten davon sogar in Deutschland. Der Ausbau der Ladeinfrastruktur ist für Tesla sowie für E-Autos allgemein wichtig. Schlecht ist nur das Timing. Denn die aktuelle Marktsituation sorgt parallel dafür, dass Tesla horrende Preise für seinen Ladestrom nimmt.

Mobilität – da tut sich was: E-Autos, elektrische Fahrräder, E-Scooter, ein Nachfolger für das 9-Euro-Ticket in Bus und Bahn – all das bewegt uns im doppelten Sinn. Und was hat sich in Sachen Mobilität so getan?

69 bis 71 Cent verlangt Elon Musk an seinen Ladestationen derzeit pro kWh. E-Autos anderer Marken zahlen sogar bis zu 85 Cent. Sorgt im Endeffekt dafür, dass nicht einmal die Supercharger-Stationen, die es schon gibt noch gerne von Tesla-Fahrern genutzt werden. Anderswo ist der Ladestrom günstiger zu kriegen – zumindest noch.

Deutschland wird derweil nur Monate, nachdem Teslas deutsche Fabrik den Betrieb endlich aufgenommen hat, zum unangenehmen Markt für den E-Auto-Pionier. Autopapst Ferdinand Dudenhöffer zufolge legt die deutsche Regierung dem Hochlauf der Elektromobilität nicht bloß Steine in den Weg. Stattdessen schaufelt man durch das absehbare Ende der Förderung eher schon am Grab für den großen Erfolg der E-Autos.

Ärger am Horizont: Tesla muss sein Kunststück wiederholen

Alles in allem keine rosigen Aussichten für Tesla aktuell. Von vielen Seiten scheinen sich immer neue Probleme aufzutürmen, die Tesla-Chef Elon Musk ziemlich fordern dürften. Aber zur Tesla-Wahrheit gehört eben auch: Der E-Auto-Hersteller hat die meiste Zeit seiner Existenz ein Problem nach dem anderen gelöst, eine schwere Situation nach der anderen gemeistert. Durchaus möglich, dass es wieder gelingt.

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