Der Wintermodus bei Fenstern: Er soll Heizkosten sparen, indem die Dichtungen enger anliegen, wie in einigen TikTok-Videos behauptet wird. Doch was steckt tatsächlich dahinter? Ein Experte klärt die Sache auf.
Wintermodus bei Fenstern: Mythos oder Wahrheit?
Bei TikTok und in anderen Netzwerken sind Videos zu sehen, in denen Personen von einem angeblichen Wintermodus bei Fenstern berichten. Dieser sollte unbedingt „aktiviert“ werden, damit die Heizkosten nicht noch mehr durch die Decke gehen – beziehungsweise in diesem Fall durch das Fenster.
Der Wintermodus soll einen einfachen Trick darstellen, über den bei Fenstern der Anpressdruck erhöht wird. Das gewünschte Ergebnis: Die Fenster liegen noch enger an und verhindern, dass teuer generierte Wärme nach außen dringt. Eine einfache Lösung, die schnell erledigt ist und auch noch bares Geld einspart? Ganz so einfach ist es dann doch nicht.
Fest steht: Bei den in Deutschland so gut wie immer verbauten Kunststofffenstern müssen die Hersteller auch ohne angeblichen Wintermodus garantieren, dass sie zu jeder Jahreszeit luftdicht schließen. Falls sie das nicht bieten, dürfen sie gar nicht erst verbaut werden, wie die Richtlinien der Energieeinsparverordnung vorschreiben. Bei der Installation überprüfen Handwerker in der Regel genau, ob die Fenster auch wirklich luftdicht schließen.
Bei Stromkosten lässt sich tatsächlich Geld sparen, wie unser Video zeigt:
Fenster-Fachmann: Noch nie von Wintermodus gehört
Ulrich Opitz hat als Handwerksmeister und Sachverständiger für Bauschäden nach eigener Aussage „noch nie“ von einem Wintermodus bei Fenstern gehört (Quelle: Mimikama). Auch seine Kollegen würden vor Rätseln stehen, wenn Kunden von diesem berichten.
Als Laie selbst Einstellungen an Fenstern durchzunehmen, hält Opitz für eine schlechte Idee. Das könne mehr Schaden als Nutzen bringen. Ein höherer Anpressdruck beschleunigt sogar den Verschleiß, was dann zu undichten Fenstern führen kann.