Die Energiepreise sind immer noch sehr hoch. Deswegen wollen viele Menschen Heizkosten sparen, indem sie hinter den Heizkörpern dämmen. Ich habe die sogenannte Reflexionsfolie in allen Räumen meiner Wohnung angebracht und will mit euch meine Erfahrungen teilen.
Ich versuche immer, möglichst viel Energie zu sparen. Dafür habe ich nicht nur die Raumtemperatur in der Wohnung auf 19 °C gesenkt und smarte Heizkörperthermostate an jedem Heizkörper montiert, sodass ich steuern kann, welcher Raum wann geheizt wird. Deswegen brachte ich auch eine sogenannte Reflexionsfolie hinter meinen Heizkörpern an. Nach über zwei Jahr mit der zusätzlichen Dämmung der Heizkörper kann ich ein Fazit ziehen.
Bringt die Dämmung des Heizkörpers etwas?
Grundsätzlich bin ich mit der Reflexionsfolie hinter den Heizkörpern zufrieden. Besonders im Arbeitszimmer, wo ich neben der Heizung sitze, spüre ich deutlich, dass ich die Temperatur 1-2 °C niedriger einstellen kann und die Wärme trotzdem intensiver wahrnehme. Die Reflexionsfolie sorgt dafür, dass die Wärme reflektiert wird und dadurch effektiver im Raum ankommt. Die Raumtemperatur ist trotz gleicher Einstellung des Thermostats um etwa 0,5 bis 1 °C höher und die Luftfeuchtigkeit etwa 10 Prozent niedriger.
Mein Büro ist aber ein mit etwa 9 Quadratmetern recht kleiner Raum. Im Schlafzimmer, Wohnzimmer und der Küche ist der Effekt nicht so stark spürbar. Obwohl die Heizkörper größer sind, ist der positive Effekt dort wenig zu spüren. Ich merke nur anhand des Temperaturverlaufs, dass sich die Räume etwas schneller als vorher erwärmen. Auch das würde dafür sprechen, dass die Reflexionsfolie die Wärme in den Raum leitet und sie nicht in der Außenwand verpufft. Ich sitze nur nicht daneben und merke es direkt. Die Räume sind auch viel größer, sodass sich die Wärme dort anders verteilt.
Darauf müsst ihr bei der Dämmung achten
Reflexionsfolie ist relativ günstig. Ihr findet sie im Baumarkt oder online (bei Amazon anschauen). So eine Dämmung lohnt sich nur, wenn ihr in einem älteren Gebäude wohnt, wo keine Außendämmung der Außenwand vorhanden ist – beispielsweise einem unsanierten Altbau. Ist das Haus gut gedämmt, bringen euch Reflexionsfolien oder dicke Reflexionsplatten nichts. Habt ihr aber einen Altbau und die Heizung sitzt zudem noch in einer Nische, wo die Außenwand entsprechend dünner ist, dürfte der Effekt deutlich größer ausfallen als bei mir.
Egal ob ihr Reflexionsfolie oder dicke Reflexionsplatten in eurer Wohnung oder eurem Haus verbaut: Ihr müsst diese gut verkleben. Folie oder die Platten müssen ohne Zwischenraum an der Wand montiert sein, sodass sich dort keine kalte Luft sammelt und der Bereich anfängt zu schimmeln. Das ist gar nicht so einfach, wenn die Heizung bereits montiert ist. Eigentlich wollte ich die Reflexionsfolie schon bei der Kernsanierung der Wohnung montieren, war dann aber zu faul. Obwohl es etwas fummelig war, habe ich es aber auch danach hinbekommen.
Mit einem Balkonkraftwerk könnt ihr Stromkosten sparen:
Habe ich Heizkosten gespart?
Das ist am Ende die entscheidende Frage. Laut meinen Aufzeichnungen habe ich in den letzten zwei Wintern fast genau 100 m³ Gas pro Jahr weniger verbraucht als im Winter davor ohne Dämmung, aber schon mit angepasstem Heizverhalten und geringerer Raumtemperatur. Da hatte ich aber auch schon eine neue Wohnungstür eingebaut. Jetzt kamen noch neue Fenster hinzu, sodass der Verbrauch noch weiter sinken dürfte.
Auf lange Sicht dürfte ich zumindest die Kosten für die Reflexionsfolie locker wieder einspielen. Ich habe im Büro zumindest den spürbaren Effekt, dass die Wärme zielgerichteter bei mir ankommt. Eine große Ersparnis werdet ihr nur haben, wenn ihr alle Möglichkeiten ausschöpft und dazu gehört in erster Linie die Senkung der Raumtemperatur. Überprüft die Fenster und Türen, ob diese dicht sind, und heizt intelligent. Hygrometer (bei Amazon anschauen) helfen euch zudem dabei, die Luftfeuchtigkeit im Blick zu behalten, sodass ihr nicht Gefahr lauft, Schimmel an den Wänden zu bekommen.