Soll es in Deutschland eine Helmpflicht für Radfahrer geben? Mit dieser Frage hat sich jetzt die Bundesregierung beschäftigt. Sie verweist auf die gestiegene Helmtragequote – und bezieht eindeutig Stellung.
Helmpflicht für Radfahrer: Bundesregierung sagt Nein
Die Ampelkoalition spricht sich gegen eine Helmpflicht für Radfahrer aus und setzt weiter auf Eigenverantwortung und Freiwilligkeit (Quelle: Bundestag). Die Helmtragequote steige auch ohne Pflicht, daher wird auf eine generelle Regelung verzichtet. Trotz steigender Unfallzahlen und einer Zunahme der getöteten Radfahrer – 474 im Jahr 2022 gegenüber 372 im Jahr 2021 – sieht die Regierung keinen Handlungsbedarf.
Die Bundesanstalt für Straßenwesen hat derweil eine positive Entwicklung festgestellt: Die Helmtragequote steigt kontinuierlich. Im Jahr 2022 trugen rund 40 Prozent aller Radfahrer einen Helm, im Vorjahr waren es 35 Prozent. Besonders hoch ist die Helmtragequote bei Kindern und Pedelec-Fahrern. Bei den 6- bis 10-Jährigen liegt sie bei 81 Prozent, bei den Pedelec-Nutzern bei 60 Prozent. Diese Zahlen deuten auf ein wachsendes Sicherheitsbewusstsein hin.
Die Bundesregierung plant andere Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit. Zuletzt wurde bekannt, dass Fahrräder künftig mit Blinkern ausgestattet werden dürfen, einschließlich einer Warnblinkfunktion bei Stürzen. Außerdem sieht der Nationale Radverkehrsplan vor, Deutschland bis 2030 zu einem führenden Fahrradland zu machen – durch den Ausbau des Radwegenetzes und gezielte Strategien zur Förderung des Radverkehrs.
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Helmpflicht oder nicht? Das sagt der ADFC
Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club setzt sich seit Jahren mit dem Thema Helmpflicht auseinander. Nach Ansicht des ADFC ist die Schutzwirkung des Helms unbestritten. Studien, unter anderem aus Australien, zeigen einen Rückgang der tödlichen Unfälle nach Einführung der Helmpflicht. In den Niederlanden hingegen ist Radfahren auch ohne Helmpflicht relativ sicher.
