Die „Heute Show“ ist ein Aushängeschild des ZDF. Hinter den Kulissen der Satire-Sendung scheint es aber zu brodeln. Nach zehn Jahren verlässt nun eine bekannte Kabarettistin die Show und packt aus. Es geht ums Impfen, den Ukraine-Krieg und Jan Böhmermann.
Mehr als zehn Jahre lang spielte Christine Prayon die trockene Reporterin Birte Schneider in der „Heute Show.“ Seit September vergangenen Jahres trat die Kabarettistin aber nicht mehr in der ZDF-Satire-Sendung auf. Das ist kein Zufall, wie Prayon jetzt in einem Interview verraten hat.
Stimmung gegen Andersdenkende: Kabarettistin verlässt „Heute Show“ im ZDF
„Ich habe die Zusammenarbeit mit der ‚heute-show‘ beendet“, erklärt die 49-Jährige gegenüber der Kontextwochenzeitung.
Der Grund für das Aus: Spaltung der Gesellschaft, die die Kabarettistin der ZDF-Sendung mit Oliver Welke vorwirft.
Ihr zufolge habe sich die „Heute Show“ verändert und mache Stimmung gegen Andersdenkende. Als Beispiel nennt Prayon die Debatten um Corona und den Ukraine-Krieg. „Satire darf sich nicht daran beteiligen, den Diskurs zu verengen. Und jetzt findet genau dies wieder statt beim Krieg in der Ukraine.“
Die „Heute Show“ würde unablässig die Positionen einer Elite wiederholen und gleichzeitig Stimmung gegen Andersdenkende machen, so das harte Urteil von Prayon.
Streaming statt Fernsehen:
Kritik an Jan Böhmermann
Auch andere Satire-Sendungen im ZDF nimmt die Kabarettistin nicht von ihrer Kritik aus, zum Beispiel „Die Anstalt“ oder „Neo Magazin Royale“ mit Jan Böhmermann.
Böhmermanns Einstellung gegenüber Menschen, die auf eine Corona-Impfung verzichtet haben, stieß ihr besonders sauer auf: „An eine Sendung kann ich mich noch gut erinnern. Da ging es um Nichtgeimpfte, und dann lehnte er sich zurück und zeigte zwei Stinkefinger. Ich dachte, wie kann man das machen?“
Prayon leidet am Post-Vac-Syndrom. Die Corona-Impfung hat sie krank gemacht.