Ein Gespenst geht um in Europa und es nicht der im „Kommunistischen Manifest“ propagierte Kommunismus. Vielmehr versetzt das von Netflix angedrohte Account-Sharing-Verbot die Kundinnen und Kunden in Angst und Schrecken. Doch wann kommt es denn nun endlich zu uns? Ein Aufruf zu mehr Transparenz – in der aktuellen Ausgabe der Wochenendkolumne.
Niemand wird sich mehr verstecken können. Jeder, der seinen Netflix-Account jetzt noch mit „guten Freunden“ teilt, soll künftig draufzahlen. Andernorts auf der Welt ist dies bereits Realität. Aber eben nicht überall. Hierzulande hat sich Netflix noch nicht direkt geäußert, wann fürs Account-Sharing eine Extra-Gebühr fällig wird.
Account-Sharing-Gebühr bei Netflix: Lage in Deutschland ungeklärt
Zuletzt hieß es gegenüber Investoren, dass es im Sommer so weit sein könnte. Doch hier wurde explizit nur von den USA gesprochen, was Deutschland nicht inkludiert. Allerdings unter eine „breite Einführung“, wie von Netflix erwähnt, könnte auch das restliche Europa fallen.
In Spanien und Portugal ist die Zusatzgebühr bereits Realität und kostet dort monatlich 6 beziehungsweise 4 Euro extra. Bei den Spaniern kam dies zuletzt gar nicht gut an. Eine Million Nutzer kehrten dort Netflix den Rücken, wenngleich die Mehrzahl davon bisher nichtzahlende „Schnorrer“ waren.
Netflix ist nicht der einzige Streaming-Anbieter:
Dennoch: Ein nicht zu verachtendes Warnsignal. Würde es sich Netflix vielleicht doch noch überlegen? Wer weiß dies schon. Gegenüber seinen Kunden hierzulande schweigt der Streaming-Anbieter ja. Wenn die Gebühr kommt, dürfte es für viele Nutzer ein böses und plötzliches Erwachen geben.
Ich möchte an dieser Stelle gar nicht so sehr das Für und Wider besprechen, vielmehr ist es die Kommunikation, die mir böse aufstößt.
Meine Gedanken zum Wochenende: Die Kolumne möchte Denkanstöße liefern und den „News-Schwall“ der Woche zum Ende hin reflektieren. Eine kleine Auswahl der bisherigen Artikel der Kolumne:
Bitte an Netflix: Rückt endlich mit der Sprache raus
Kein genaues Datum, keine Details zum Ablauf vor Ort … Kunden dürfen sich die Nachrichtenlage zusammensuchen und erhalten keine klare Auskunft. Warum nur? Warum kann Netflix nicht klipp und klar Ross und Reiter nennen?
Was ich möchte, ist eine klare Information. Wann kommt die Gebühr, wie viel kostet sie und wie geht Netflix dann wirklich mit etwaigen Grenzfällen um?
Stattdessen gibt’s gefühlt täglich Newsletter mit Infos zu tollen neuen Serien und Filmen, nichts aber zum heiß diskutierten Netflix-Thema der letzten Monate.
Ganz ehrlich: Kommt endlich zu Potte! Wie heißt es so schön: Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Wenn Netflix doch eh die Einführung fest plant, dann habt doch bitte den Mut und lasst die Katze endlich aus dem Sack.
Die Kunden, denen es letztlich nicht passt, werden euch eh verlassen. Es gibt keinen wirklich nachvollziehbaren Grund für diese Art der „Folter“. Also lasst es und rückt endlich mit der Sprache raus. Danke!