Steigt er oder steigt er nicht? Um eine Erhöhung des Rundfunkbeitrags wird derzeit hart gestritten. ARD und ZDF verweisen auf einen gestiegenen Finanzbedarf, die Gegner auf die ohnehin schon schwierige Wirtschaftslage. Nun hat sich ein Ministerpräsident eingeschaltet und findet klare Worte.
18,36 Euro monatlich zahlt jeder Haushalt an Rundfunkgebühren. Geht es nach ARD und ZDF, könnte der Rundfunkbeitrag bald aber schon steigen. Selbst Summen von über 25 Euro sind im Gespräch. Dagegen formiert sich Widerstand, der nun prominente politische Unterstützung aus Sachsen-Anhalt erhält.
Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt fordert Nullrunde für ARD und ZDF
Ministerpräsident Rainer Haselhoff lehnt eine Erhöhung des Rundfunkbeitrags entschieden ab. Stattdessen fordert der CDU-Politiker eine zweijährige Nullrunde für ARD, ZDF und Deutschlandradio (via Presseportal).
„Zwei Jahre lang wird der Rundfunkbeitrag nicht erhöht, die Zukunftskommission legt derweil ihre Vorschläge zu Reformen vor“, so Haselhoff, der auch im Verwaltungsrat des ZDF sitzt und über den Finanzbedarf der Öffentlich-Rechtlichen genau Bescheid weiß.
Er stünde zwar zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk, erklärte Haselhoff gegenüber der Mitteldeutschen Zeitung. Gleichzeitig kritisierte der 69-Jährige aber, dass Prioritäten falsch gesetzt würden. Statt für Information, Bildung und Kultur werde zu viel Geld für Unterhaltung und Verwaltung ausgegeben. Zudem gebe es einen „manchmal schmalen Korridor für Meinungen“, bilanziert der Ministerpräsident. Damit spielt Haselhoff auf Vorwürfe an, wonach ARD und ZDF politisch zu einseitig berichten würden.
Das wird mit dem Rundfunkbeitrag finanziert:
Reichen 12 Euro Rundfunkbeitrag?
In die gleiche Kerbe schlug zuletzt auch Helmut Markwort, der im Rundfunkrat des Bayerischen Rundfunks sitzt. Die Öffentlichen-Rechtlichen seien „zu teuer und zu einseitig“, so Markwort mit Blick auf eine Umfrage. Demnach möchten 39 Prozent der Bundesbürger am liebsten gar nicht mehr für ARD und ZDF zahlen. Auch den Rundfunkbeitrag hält Markwort für zu hoch und hält 12 Euro pro Monat für ausreichend.