In China gebaute Elektroautos sollen für die Einfuhr in die EU mit teuren Strafzöllen belegt werden. Das trifft jedoch nicht nur chinesischen Marken, sondern auch europäische Autobauer, wenn sie in China fertigen lassen. Die Volkswagen-Tochter Cupra und BMWs Mini könnten jetzt noch einmal mit einem blauen Auge davon kommen.
VW und BMW hoffen: Strafzölle auf E-Autos könnten geringer ausfallen
Die Strafzölle auf E-Autos gebaut in China sind ausgemachte Sache – zumindest wenn sich EU und chinesische Regierung nicht noch anderweitig einigen. Ist das nicht der Fall, werden die Zölle rückwirkend ab dem 4. Juli fällig. Bis zu 37,6 Prozent will die europäische Union im Höchstfall dann an Zollgebühren von den Herstellern verlangen.
Das gilt aber eben nicht nur für chinesische Marken wie BYD, Nio und die Marken von GWM oder Geely. Auch europäische und deutsche Hersteller, die in China produzieren, können betroffen sein. Volkswagen und BMW könnten sich nun auf eine Vergünstigung freuen, heißt es Unternehmensangaben zufolge vonseiten der EU.
Demnach zeichne sich ab, dass Volkswagen und BMW von der EU-Kommission als kooperierende Unternehmen angesehen werden (Quelle: Manager Magazin). Damit wäre für sie der niedrigste Zollsatz von 20,8 Prozent fällig, nicht aber der Höchstsatz von fast 40 Prozent. Betroffen davon sind die von VW in China gebauten Elektromodelle von Cupra sowie vollelektrische Minis, die BMW in der Volksrepublik fertigen lässt.
Ob VW und BMW mit einem blauen Auge davonkommen oder nicht, ist aber noch nicht final entschieden: „Die beteiligten Parteien werden über den Vorschlag der Kommission informiert und haben die Möglichkeit, sich vor Veröffentlichung endgültiger Maßnahmen zu äußern“, heißt es von der EU-Kommission. Endgültig beschlossen werden sollen die Zölle wohl erst im November.
Ein günstiges Elektroauto von VW lässt noch immer auf sich warten:
Der Cupra Tavascan sowie beide betroffenen Elektro-Minis sind neu am europäischen Markt. Entsprechend seien die Modelle bei der bisherigen Untersuchung der EU nicht berücksichtigt worden, so das Manager Magazin. Ob das zum Vorteil für die deutschen Autokonzerne wird, muss sich erst zeigen.
Wegen Elektroautos: Volkswagen kann Ärger mit China nicht gebrauchen
Fest steht aber, dass vor allem VW die guten Nachrichten gebrauchen könnte. Der Konzern steckt mit seinen Elektroautos in einer Absatzkrise, die sich auf den europäischen und amerikanischen Markt erstreckt. Der Verkauf ausgerechnet in China sorgt derzeit trotzdem für ein leichtes Plus (Quelle: Volkswagen Group).