WhatsApp und andere Messenger sollen künftig stärker überwacht werden. Um das zu verhindern, haben europäische Politiker jetzt einen offenen Brief an die EU-Kommission verfasst. Die „Chatkontrolle“ sei nicht mit den Grundrechten vereinbar.
WhatsApp: Offener Brief gegen Chat-Überwachung
Eine wachsende Gruppe europäischer Politiker macht Front gegen die umstrittene „Chatkontrolle“, die die Privatsphäre von Messenger-Nutzern massiv bedrohen könnte. Ihr klares Ziel: Die EU-Pläne zur Überwachung verschlüsselter Nachrichten sollen gestoppt werden.
In einem offenen Brief fordern die 36 Unterzeichner aus ganz Europa die EU-Mitgliedstaaten auf, gegen die Chat-Überwachung zu stimmen. Aus Deutschland fordern unter anderem die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann und der Grünen-Politiker Konstantin von Notz den Schutz der Privatsphäre und eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung.
Die Unterzeichner setzen sich für eine umfassende Überarbeitung der vorliegenden Vorschläge ein. Sie plädieren für einen Ansatz, der die Sicherheit von Kindern erhöht, ohne die Grundrechte von Internetnutzern zu gefährden. Anbieter von Diensten wie WhatsApp sollen nach den Plänen der EU die Nachrichten ihrer Nutzer auf mögliche Hinweise auf sexuellen Missbrauch überprüfen.
Laut Maximilian Funke-Kaiser, digitalpolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, würde die „Chatkontrolle“ sogar zum Ende der privaten Kommunikation über Messenger führen (Quelle: Spiegel). Sie schaffe aber keine zusätzliche Sicherheit für Kinder.
Ein Blick auf WhatsApp-Alternativen:
WhatsApp: Verschlüsselung in Gefahr?
Im Kern geht es bei der Chat-Überwachung um eine Aufweichung der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Dabei handelt es sich um ein Sicherheitsverfahren, das Daten so verschlüsselt, dass sie nur von den kommunizierenden Nutzern gelesen werden können. Wird beispielsweise eine Nachricht von einer Person an eine andere gesendet, wird sie auf dem Gerät des Absenders verschlüsselt und erst auf dem Gerät des Empfängers wieder entschlüsselt.