HP-Chef Enrique Lores hat in einem Interview eine überraschende Warnung ausgesprochen: Druckerpatronen von Drittanbietern könnten ein Sicherheitsrisiko darstellen, indem sie Schadsoftware in Netzwerke einschleusen. Kunden sollten daher immer auf das Original von HP zurückgreifen. Sicherheitsexperten sehen das anders.
HP-Chef: Virengefahr durch Fremdpatronen
Mit einer originellen These macht der Chef des Druckerherstellers HP auf sich aufmerksam. Laut Enrique Lores könnten Druckerpatronen von Drittanbietern Schadsoftware enthalten und so PCs und ganze Netzwerke gefährden. Hintergrund ist eine Klage gegen HP wegen der Blockade von Nicht-HP-Patronen, die der Hersteller durch ein Firmware-Update eingeführt hat.
Lores geht davon aus, dass sich in den elektronischen Bauteilen der Patronen Viren verbergen könnten, die dann über die Drucker auf Computer gelangen und sich schnell in Netzwerken verbreiten (Quelle: CNBC bei YouTube).
Sicherheitsexperten stehen dieser These jedoch skeptisch gegenüber, wie Ars Technica zusammenfasst. Das Portal hat verschiedene Experten befragt, die bisher keinen einzigen Fall von Malware-Übertragung durch Druckerpatronen bestätigen konnten. Generell bezweifeln die Experten, dass es sich dabei um eine effektive Methode zur Verbreitung von Malware handelt.
Vielmehr sehen die Experten ein mögliches Sicherheitsrisiko im Zwang zur Verwendung von Original HP Druckerpatronen. Druckerbesitzer könnten aus Angst vor späterer Inkompatibilität wichtige Sicherheitsupdates vermeiden (Quelle: Ars Technica).
Das solltet ihr vor dem Kauf eines Druckers wissen:
Druckerpatronen: Geht es HP wirklich um Sicherheit?
Die befragten Experten stellen sich die Frage, ob es HP wirklich um Sicherheitsbedenken geht oder nicht vielmehr um wirtschaftliche Interessen, insbesondere um die Sicherung von Marktanteilen im lukrativen Druckerpatronengeschäft. Lores selbst sprach im Interview auch von der Bedeutung des Schutzes geistigen Eigentums und der Notwendigkeit, Druckertinte als Abonnementgeschäft zu etablieren.