Es sah in letzter Zeit so aus, als hätte sich die Situation zwischen der US-Regierung und dem chinesischen Hersteller Huawei stabilisiert. Das war wohl nur gute Miene zum bösen Spiel, denn jetzt will die US-Regierung den Bann von Huawei noch ausweiten. Und das dürfte zu einem riesigen Problem für den chinesischen Konzern werden.
US-Regierung will keine Ausnahmen mehr für Huawei
Erst kürzlich haben wir darüber berichtet, dass Huawei sich langsam erholt hat und zumindest in China zu den anderen Smartphone-Herstellern aufschließen konnte. Das war nur möglich, weil die US-Regierung für Huawei gewisse Ausnahmen eingeräumt hat, mit denen beispielsweise Qualcomm moderne Prozessoren liefern konnte, die aber ohne 5G-Modem ausgestattet sind. Genau das soll nun ein Ende haben. US-Präsident Joe Biden hat nun beschlossen, dass keine Ausnahmegenehmigungen mehr für Huawei erteilt werden (Quelle: Bloomberg).
Demnach sollen alle Ausnahmegenehmigungen für US-Unternehmen, die zusammen mit Huawei arbeiten, gestrichen werden. Dazu zählen auch Lieferungen von Qualcomm, Intel, AMD und vielen weiteren Herstellern, die Huawei bis heute Komponenten liefern. Es geht dabei um Chips, 4G-Technologie, WLAN und mehr, die ein Transaktionsvolumen von mehreren Milliarden US-Dollar umfassen. Begründet wird der Schritt auch damit, dass Huawei sein Produktportfolio stark ausgeweitet hat. So will man das laut der US-Regierung staatsnahe chinesische Unternehmen weiter einschränken.
Huawei hat auch einzigartige Produkte entwickelt:
Huawei hat ein echtes Problem
Für Huawei dürfte es damit wieder viel schwieriger werden, neue Produkte auf den Markt zu bringen, die US-Technologien nutzen. Jetzt geht es plötzlich nicht mehr nur um Smartphones, sondern um alle Produkte, also auch Notebooks, Monitore und dergleichen. Das chinesische Unternehmen versucht zwar verstärkt eigene Chips zu entwickeln, hat auch nach dem US-Bann in erster Linie Prozessoren und Funktechnologien aus den USA genutzt. Entsprechend schwer dürfte die Zukunft für Huawei aussehen, da kaum Alternativen zu den US-Technologien vorhanden sind. Wir werden die Entwicklung weiter beobachten.