Huawei hat durch den US-Bann viele Probleme, die nicht alle behoben werden können – wie der Gründer Ren Zhengfei in einem Interview zugegeben hat. Besonders ein Punkt ist dabei entscheidend.
Huawei-Gründer: US-Verzicht ist nicht möglich
Seit einem Jahr steht das chinesische Unternehmen Huawei auf der schwarzen Liste der USA. Obwohl sich Huawei seitdem bemüht, komplett unabhängig von US-Unternehmen zu werden, scheint das nicht zu gelingen. Der Verzicht auf die Zusammenarbeit mit Google trifft das Unternehmen hart. So können auf neuen Handys keine Google-Dienste installiert sein, wodurch Huawei dazu übergegangen ist, alte Handys, wie das P30 Pro, als „New Edition“ neu aufzulegen. Auch das alternative Betriebssystem „Harmony OS“ steckt noch in den Kinderschuhen, obwohl Huawei in den letzten Monaten immer wieder gesagt hatte, dass die Android-Alternative bereit ist, wenn es zum schlimmsten Fall kommt. Nun folgt der nächste Dämpfer. Eine Chip-Produktion ohne US-Unternehmen sei laut dem Huawei-Gründer nicht möglich – berichtet GizChina. Die Begründung ist mehr als ungewöhnlich.
Ren Zhengfei sagte nämlich in einem Interview, dass Huawei nicht auf US-Chips verzichten kann, da die US-Unternehmen auch überleben müssen. Huawei könnte laut ihm also auf die US-Komponenten verzichten, macht es aber nicht, um den US-Unternehmen zu helfen, ihre Produkte weiter absetzen zu können. Solange die US-Unternehmen unter den verschärften Bedingungen Komponenten verkaufen werden, wird Huawei diese auch in großen Stückzahlen abnehmen – so der Huawei-Gründer weiter. Huawei zeigt sich wieder einmal großzügig, doch wie bei früheren Aussagen, muss man immer skeptisch bleiben, ob das Unternehmen wirklich so unabhängig sein kann, wie es behauptet wird. Andererseits muss Huawei die guten Beziehungen pflegen, falls der US-Bann gelockert wird. Genau das haben viele Fans des Unternehmens schon geahnt. Huawei muss einen Mittelweg finden, um alle Seiten zufriedenzustellen.
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Wie geht es mit Huawei weiter?
Während man in den letzten Monaten immer wieder gehofft hat, dass der US-Bann gelockert wird, tut sich in der Sache mittlerweile nichts mehr. Die US-Regierung hält Huawei an der kurzen Leine, die Situation scheint sich aber auch nicht zu verschlimmern. Wenn es so weiter geht, wird es Huawei in Europa ohne Google-Dienste und -Apps aber sehr schwer haben. Nicht umsonst werden die „New Edition“-Smartphones auf den Markt gebracht, um zumindest einige neue Modelle mit Google-Apps anbieten zu können. Ewig lässt sich das aber nicht durchziehen.