Huawei steckt in der Klemme: In zwei Wochen stellt der chinesische Hersteller das neue Mate 30 Pro vor – ohne Google-Dienste. Im Rahmen der IFA 2019 hat Huawei-Manager Richard Yu jetzt aber verraten, wie der Konzern den US-Bann umgehen und seinen Handykunden trotzdem den Zugang zum Google Play Store gewähren will.
Ende Mai 2019 setzte US-Präsident Donald Trump Huawei auf eine sogenannte „Schwarze Liste“, die es US-Unternehmen untersagt, mit dem Konzern weiter Geschäfte zu machen. In Folge dessen entzog Google Huawei die Android-Lizenz. Rund ein halbes Jahr später sind die Sanktionen noch immer Kraft und dürften so schnell auch nicht wieder aufgehoben werden. Für die in Kürze erscheinende Mate-30-Reihe scheint Huawei aber einen Weg gefunden zu haben, den US-Bann zu umgehen.
Huawei Mate 30 (Pro): Nachträgliche Installation der Google-Dienste
Laut Spiegel Online wird Huawei den Käufern der neuen Smartphone-Serie die Möglichkeit gewähren, die Google-Apps beziehungsweise den Zugang zum Google Play Store nachträglich selbst zu installieren. „Auf diesem Gerät können wir die Google Mobile-Dienste (GMD) nicht installieren. Diese Option werden wir unseren Kunden überlassen, die das selber machen können“, sagte Huawei-Manager Richard Yu auf der IFA 2019.
Wie genau so eine nachträgliche Installation der Google-Dienste in der Praxis aussieht, verriet Yu allerdings nicht. Möglich wäre, dass das Mate 30 und Mate 30 Pro den Käufern bei der Ersteinrichtung fragen, ob sie die Google-Dienste installieren möchten und im Anschluss auf einen Downloadlink verweisen. Ähnliches wäre auch künftige Huawei-Handys denkbar.
So schön könnte das Huawei Mate 30 Pro aussehen:
Huawei-Manager: Abschied von Android „unausweichlich“
Sollten der US-Bann aber weiter bestehen, so Richard Yu gegenüber Spiegel Online, werde sich der Hersteller auf mittlere Sicht aber von Android trennen und auf das eigene HarmonyOS setzen. „Wenn die Beschränkungen uns gegenüber bestehen bleiben, werden wir für künftige Produkte unser eigenes HarmonyOS verwenden. Beispielsweise beim P40, das für das Frühjahr 2020 geplant ist.“ Laut Yu sei dieser Schritt unausweichlich.