Der US-Bann setzt Huawei ordentlich zu. Das chinesische Unternehmen versucht deswegen neue Geschäftsfelder zu finden, die ähnlich profitabel sind. Dass das nicht immer klappt, zeigt die aktuelle Situation, in der Huawei einen Rückzieher macht.
Huawei muss neue Cloud- und KI-Sparte nach kurzer Zeit einstellen
Wie bei jedem anderen Unternehmen läuft es auch bei Huawei nicht immer rund. Vor 14 Monaten hat der chinesische Konzern eine neue Cloud- und KI-Sparte gegründet. Ziel war es, neue Umsatzmärkte zu erobern, um so den Verlust aus dem Smartphone-Geschäft etwas auszugleichen. Der Markt ist vielversprechend. Cloud-Dienste wie die von Amazon oder Alibaba erfreuen sich extrem großer Beliebtheit und sind ein starker Wachstumsmarkt. Künstliche Intelligenz wird auch immer nützlicher. Am 2. April hat Huawei laut Nikkei in einem internen Memo verkündet, dass die eigene Abteilung aufgelöst und auf andere, kleinere Abteilungen aufgeteilt wird.
Huawei fällt es wohl schwer, sich von einem produktbezogenen Unternehmen in einen Service-Anbieter zu verwandeln. Das ist ein unglaublich schwieriger Prozess, den nur wenige Unternehmen wie Microsoft oder IBM erfolgreich hinter sich gebracht haben. Huawei wollte sich damit ein viertes Standbein aufbauen, hat bis auf kleinere Erfolge in China aber noch nicht den großen Wurf landen können. Das Thema wird zwar nicht komplett aufgegeben, der größte Fokus dürfte darauf aber wohl nicht mehr liegen. Alibaba ist mit einem Marktanteil von über 40 Prozent in China auf Platz 1, Huawei folgt mit 17 Prozent auf Platz 2. Es ist also noch Potenzial da, das man in der kurzen Zeit aber nicht so ausschöpfen konnte, wie man wollte.
Huawei setzt auf viele neue Technologien:
Huawei versucht, neue Geschäftsfelder zu erschließen
Erst kürzlich wurde bekannt, dass Huawei Schweinezüchter digitalisieren möchte. Der chinesische Konzern stellt aber auch klar, dass man jetzt nicht unter die Schweinebauer geht, sondern dass man die Züchter dabei unterstützen möchte, die technologischen Möglichkeiten auszunutzen. Ist sicher ein netter Nebenverdienst, wird den Verlust im Smartphone-Geschäft aber auch nicht auffangen können. Huawei zeigt sich aber kreativ, wenn es um neue Geschäftsfelder geht. Wir sind gespannt, was man sich noch einfallen lässt.