Huawei steht vor einer gigantischen Aufgabe: Der Wandel vom Hardwarehersteller zu einem Softwarekonzern. Tragende Säule soll hier HarmonyOS sein. Wie das gelingen und welche Auswirkungen es auf die gesamte Technik-Welt haben könnte, hat ein bekannter YouTuber jetzt in einem aufschlussreichen Video erklärt. Dabei zeigt sich: HarmonyOS ist nicht gleich HarmonyOS.
Lange hat sich Huawei Zeit gelassen, jetzt ist HarmonyOS aber endlich hier. Doch was ist HarmonyOS eigentlich genau und wie soll das neue Betriebssystem den strauchelnden Elektronikkonzern retten? YouTuber TechAltar hat sich an einer Antwort versucht.
HarmonyOS soll alle Geräte verbinden
Zwar existiere mit „Open Harmony“ tatsächlich ein eigenes Betriebssystem von Huawei, das Open Source ist. Das sei aber irrelevant und laufe derzeit nur auf einer kleinen Anzahl an smarten Küchengeräten. Huaweis eigene Geräte hingegen würden weiter mit dem Betriebssystem betrieben, das Huawei seit Jahren verwendet. Im Fall von Smartphones zum Beispiel Android. Der einzige Unterschied zur Vergangenheit: Huawei integriert Kleinteile von Open Harmony, die sich um verschiedene Funktionen kümmern. Dazu gehört Authentifizierung von Nutzern oder eine gemeinsame App-Plattform, sodass eine App gleichzeitig über verschiedene Geräte- und Betriebssystem-Grenzen hinweg laufen kann.
Dieser ganzheitliche Ansatz soll am Ende dazu führen, dass App-Entwickler ihre Anwendungen auf HarmonyOS portieren – schließlich müssten sie ihre App nicht mehr für unterschiedliche Geräte und Betriebssysteme anpassen. Vor allem in China könne das ein großer Vorteil sein, glaubt der Branchenkenner. In der Volksrepublik gebe es kaum einheitliche Standards, jeder Hersteller sei gezwungen, sein eigenes Süppchen zu kochen. Das koste Zeit und Geld.
Huawei: Vom Konkurrenten zum Partner
Huaweis Endziel sei es, mit HarmonyOS eine dritte Alternative zum Ökosystem von Apple (iOS/macOS) und Google (Android/ChromeOS) zu schaffen. Das könne aber nur erreicht werden, wenn HarmonyOS auch von anderen Herstellern verwendet werde. Ausgerechnet Huaweis abstürzende Absatzzahlen könnten hier ein Ass im Ärmel sein, glaubt der YouTuber. Denn so müssen Xiaomi, Oppo und Co. den Konzern nicht mehr als Konkurrent auf dem Hardwaremarkt fürchten, sondern als Partner bei der Softwareentwicklung.