Der Streaming-Markt rund um Netflix, Disney, Amazon, Apple und Co. wird sich in den nächsten Monaten und Jahren nachhaltig ändern. Für mich steht jetzt fest: Nicht jeder wird überleben, ein unaufhaltsames Schicksal – das Thema der heutigen Ausgabe der GIGA-Wochenendkolumne.
So langsam aber sicher machen sich die Auswirkungen des Streaming-Überangebotes bemerkbar. Etwas, was ich bereits vor nunmehr fast fünf Jahren postulierte – übrigens ausgerechnet in der ersten Ausgabe dieser GIGA-Wochenendkolumne. Immer mehr Anbieter buhlen um die Gunst der Kundinnen und Kunden, immer weniger Platz wird’s für neue oder auch bestehende Mitspieler deshalb geben.
Streaming-Dienste wie Netflix unter starkem Druck
Aktuell verlieren beispielsweise die Deutschen nachweislich das Interesse an Netflix-Inhalten, geht’s nach den Erfahrungen der bekannten Seite JustWatch. Auch rät eine Finanz-Expertin nicht oder nur selten genutzte Streaming-Dienste lieber direkt zu kündigen und eine Studie des Beraters Deloitte aus dem Dezember letzten Jahres sagt passend voraus, dass bis Ende 2022 mehr als 150 Millionen Menschen ihre kostenpflichtigen Streaming-Abos abbestellen werden (Quelle: Sparkasse.at). Düstere Zeiten, nicht nur für Netflix, auch die anderen Anbieter werden dies zu spüren bekommen.
Das Überangebot der Streaming-Anbieter mal etwas geordnet:
Für mich absolut nachvollziehbar, einerseits sitzt das Geld in unsichereren Zeiten mit einer Rekordinflation alles andere als locker und anderseits machen es sich die Anbieter selber schwer. Hauen entweder wie Netflix auch sehr viel Mist unters Publikum oder wollen eben auf Gedeih und Verderb unbedingt den eigenen Streaming-Dienst am Markt durchdrücken, anstatt sich mit den meistgenutzten Anbietern lieber gleich handelseinig zu werden. Jeder will sein Schäfchen ins Trockene bringen. Gelingen wird das aber nicht jedem Teilnehmer, die Kundinnen und Kunden machen da nämlich nicht mit.
Die setzen deshalb nicht nur aufs umstrittene Account-Sharing, auch stelle ich fest, dass nicht wenige Nutzer wohl lieber mal für einen oder mehrere Monate gleich ganz aussetzen. Da wird dann lieber mal nur monatsweise der Streaming-Dienst abonniert, um dann in einem Rutsch die gewünschten Serien oder Filme durchzuschauen.
Schnell noch anschauen, bevor man Netflix kündigt:
Auch ich überlege mir ja derzeit, mein Netflix-Abo demnächst zu pausieren. Immerhin ist der Anbieter in meinem persönlichen Paket am teuersten und Amazon Prime und Disney+ zahle ich so oder so jahresweise, um Geld zu sparen. Bei Netflix geht dies nicht, es gibt allein monatliche Abos und eine zeitweise Kündigung ist daher sehr unproblematisch.
Meine Gedanken zum Wochenende: Die Kolumne möchte Denkanstöße liefern und den „News-Schwall“ der Woche zum Ende hin reflektieren. Eine kleine Auswahl der bisherigen Artikel der Kolumne:
Meine Wette: Die 3 Streaming-Anbieter bleiben übrig
Meiner Meinung nach dürfte sich diese Entwicklung noch zuspitzen. Zwar mag dies für Anbieter wie Apple und Amazon noch eher zu verkraften sein, da man anderweitige Einnahmequellen besitzt, doch künftig dürfte es generell zur Konsolidierung kommen. Erst mal trifft es die kleineren Streaming-Anbieter, am Ende vielleicht auch Netflix. Heutige Konkurrenten werden sich deshalb zusammentun, am Ende bleiben maximal zwei oder drei echte Anbieter übrig. Wenn ich drauf wetten sollte: Apple, Disney+ und Amazon teilen den Markt unter sich auf. Netflix wird von einem der drei geschluckt, die restlichen Filmstudios geben ihre Streaming-Ambitionen Stück für Stück wieder auf und schließen lieber exklusive Verträge mit den verbliebenen Platzhirschen – Game over!