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Ich habe noch niemals in meinem Leben so viel geschrien (Kolumne)

© Kinetic Games / Getty Images / Flashpop
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Horrorspiele haben mich schon immer fasziniert, nur selbst spielen habe ich mich nie richtig getraut. Ein Vertreter des Genres hat es aber geschafft, mich so neugierig zu machen, dass ich meinen sprichwörtlichen Schweinehund überwinden konnte, und ich habe es bis heute nicht bereut - meine Stimmbänder schon.

Jasmin, sei mutig!

Phasmophobia – überall hörte ich plötzlich von dem Spiel, wollte mich aber vorerst nicht von anderen spoilern lassen. Erst einmal wollte ich wissen, was der Name überhaupt bedeutet. Phasmophobia … Phasmophobie … die Angst vor Geistern. Hmm, dachte ich, ich bereue es zwar oft, aber Horrorfilme mag ich eigentlich und bei Horrorspielen zuschauen ist auch ganz schön – vielleicht sollte ich dem Spiel eine Chance geben, schließlich kann ich dank der Multiplayer-Option Freunde mitnehmen und muss da nicht allein durch.

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Um ehrlich zu sein: Ich habe mich dann nach dem Release des Spiels im September 2020 doch noch monatelang davor gedrückt. Ich las immer häufiger von Updates und Verbesserungen, die Geister würden intelligenter werden, länger und intensiver jagen … ja, ich gebe zu, das machte mir Angst. Im Januar 2021 dann endlich der Durchbruch. Ich habe es mir gekauft und mich an Phasmophobia versucht – und glaubt mir, ich habe noch nie so viel geschrien!

Der offizielle Trailer ist gruselig, inzwischen ist es aber viel schlimmer.

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Wie benutzt man das denn?!

Der erste Versuch. Nervös lese ich meinem Teammitglied vor, was wir zu tun haben, bin aber noch voller Zuversicht. Schwierigkeitsgrad Anfänger, das kann ja schließlich nicht so schwer sein, und jetzt im Nachhinein muss ich auch etwas darüber lachen. Dank einer Versicherung verliert man, wenn man vom Geist gefangen und getötet wird, kein Geld, kann sich die Gegenstände wie Kamera, Taschenlampe und Co. einfach nachkaufen und man hat fünf Minuten Zeit, bis der Geist wirklich anfängt, gefährlich zu werden.

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Die größte Schwierigkeit am Anfang besteht eigentlich darin, herauszufinden, wie man die verschiedenen Hilfsmittelchen nutzt. Wie verdammt noch mal funktioniert diese Geisterbox und wie zündet man das Räucherstäbchen an? Nach ein paar anfänglichen Schwierigkeiten hat man den „Trick“ aber raus. Die Geisterjagd kann beginnen.

Einer der schlimmsten Momente

Der Sinn des Spiels ist es, mithilfe verschiedener Gegenstände drei Beweise zu finden und dann festzustellen, um welche Art Geist es sich handelt, der in einem Haus, in der Schule, dem Gefängnis oder dem Irrenhaus sein Unwesen treibt. Insgesamt gibt es zwölf verschiedene Geister, die alle unterschiedlich agieren, reagieren und jagen.

Mutig nehme ich also die Taschenlampe und das Thermometer in die Hand und suche nach dem kältesten Platz im Gebäude. Schließlich habe ich gelernt, dass sich dort der Geist befindet und ungewöhnlich niedrige Temperaturen bereits als erster Beweis zählen können. Mit eingezogenem Kopf mache ich mich auf die Suche und werde im Kinderzimmer fündig. Schnell sind die restlichen Beweise gefunden – bleibt nur noch ein Foto vom Geist. Ohje, der hat uns wirklich warten lassen.

Das Geld für das Foto wollen wir uns aber nicht entgehen lassen, immerhin möchten wir uns später auch Dinge wie die Kopfkamera leisten können. Wir rufen den Namen des Geistes und bekommen nichts weiter als ein leises Kichern, das mir das Blut in den Adern gefrieren lässt. Dem Rest des Teams geht es offensichtlich besser, denn sie fangen damit an, alle möglichen Gegenstände zusammenzusuchen und damit einen Kreis zu formen, „um den Geist zu beschwören“ – nicht, dass das tatsächlich wirken würde. Vorsichtshalber halte ich trotzdem immer einen Sicherheitsabstand ein. Und dann geschieht es: Das Licht fängt an zu flackern, das Herz schlägt schneller und aus dem Kinderzimmer kommt urplötzlich der Geist gekrabbelt … ja, gekrabbelt. Ich hasse das!

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Ich habe geschrien wie am Spieß und in meine Tasten gehauen, in der Hoffnung, dadurch schneller zu laufen. Die einzige Chance zu überleben besteht darin, so viel Abstand zum Geist wie möglich zu schaffen und sich zu verstecken. Das Verstecken in einem Badezimmer hat mich am Ende davor gerettet, vom Geist gefangen und getötet zu werden. Vielleicht der Moment, in dem man sich denkt: „Nein, das Spiel ist nichts für mich. Viel zu gruselig.“ Aber wisst ihr was? Am Ende zieht es mich trotzdem immer wieder dahin zurück.

Man kann es immer wieder spielen

Inzwischen sind ein paar Wochen vergangen und der Schwierigkeitsgrad hat sich auf Fortgeschritten oder Profi erhöht. Natürlich kennt man die Gebäude inzwischen, weiß wo die Lichtschalter und der Sicherungskasten sind und kennt die Angewohnheiten der toten Bewohner. Dennoch ist es für mich jedes Mal wieder aufregend, wenn ich im Spiel einen Auftrag beginne. Und ja, inzwischen betrete ich das Gebäude selbstbewusst und zielstrebiger, doch sobald mir ein Geist ins Ohr haucht, er hinter mir eine Tür zuschlägt oder plötzlich vor mir auftaucht, schreie ich noch immer, als würde es tatsächlich um mein Leben gehen.

Für mich hat Phasmophobia einen unheimlich starken Wiederspielwert, auch weil Entwickler Kinetic Games viel Arbeit reinsteckt. Bugs gibt es nicht viele und wenn, werden diese ziemlich schnell gefixt. Die Geister werden immer intelligenter, reagieren auf die Stimme des Spielers und können inzwischen sogar Türen öffnen. Ich bin mir sicher, dass der Entwickler noch einige Asse im Ärmel hat und ich wegen dem Horrorspiel irgendwann heiser bin.

Wir stellen euch alle Geistertypen vor.

Wenn ihr selbst ins Spiel einsteigen möchtet, empfehlen wir euch unseren Guide. Hier findet ihr die wichtigsten Infos, die ihr für einen guten Start braucht.

Phasmophobia erschien bisher für den PC und bietet zusätzlich eine VR-Unterstützung, die ich selbst vermutlich nie nutzen werden, weil das Ganze dann noch unheimlicher ist. Ob das Spiel für weitere Plattformen erscheinen wird, bleibt abzuwarten. Wir halten euch auf dem Laufenden.

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