E-Autos sind zu teuer. Das finden nicht nur viele potenzielle Kunden, die sich einen großen Teil der aktuell angebotenen Stromer gar nicht leisten können. Auch die IG Metall bezieht jetzt klar Stellung gegen die Preispolitik bei Deutschlands größtem Autobauer Volkswagen. Die Lösung soll dabei direkt vor der Tür liegen.
E-Auto-Preise müssen runter: IG Metall warnt vor Folgen für VW und Co.
Deutsche Hersteller sollen die teuren Preise für ihre Elektroautos überdenken und endlich günstigere Modelle entwickeln, die sich Durchschnittsverdiener in Deutschland auch leisten können. So lautet eine der Forderungen von Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender der Gewerkschaft IG Metall, an die Automobilindustrie. In erster Linie richtet er sich mit seiner Kritik an VW (Quelle: dpa via n-tv).
Neben einem solchen Umdenken der Autobauer müsse außerdem der Ausbau der Ladeinfrastruktur im Land schneller hochgefahren werden, während die Politik für günstigen Ladestrom sorgen müsse. Diese Schritte seien jetzt umso wichtiger, wo die nachlassende Nachfrage der Kunden bei deutschen Autobauern zum Tragen kommt.
So plant VW in mehreren seiner Werke, darunter Dresden und Zwickau im Osten der Bundesrepublik, Einsparungen. Schichten werden reduziert und die Produktion des ID.3 pausiert. Zudem ist bereits absehbar, dass zumindest in Zwickau Stellen wegfallen werden.
Doch nicht nur die schrumpfende Kauflaune der Kunden von VW und Co. ist problematisch. Auch chinesische Autobauer mit ihren teilweise günstigeren Alternativen zu bekannten Marken stellen die deutschen Hersteller vor neue Herausforderungen. Um konkurrenzfähig zu bleiben, sollten nach Ansicht des Gewerkschaftschefs die Preise für deutsche E-Autos dringend runter.
Dabei machen nicht nur die Chinesen Volkswagen Konkurrenz. Mit dem ë-C3 zeigt Citroën inzwischen, was preislich bei Elektroautos möglich ist.
Die ganze Wucht der China-Stromer ist noch lange nicht in Deutschland angekommen:
Elektroautos aus dem Osten: Deutschland bereitet sich vor
Zur Lösung des Preisproblems bei E-Autos soll die deutsche Fertigung ihren Beitrag leisten können. Für Dirk Schulze, Leiter des IG Metall-Bezirks Berlin-Brandenburg-Sachsen, seien die ostdeutschen Standorte gut aufgestellt, wo bekannte Hersteller ihre Produktionen auf E-Autos ausgerichtet haben. Dazu gehören die Standorte Zwickau und Dresden von VW, die Gigafactory von Tesla, aber auch Fabriken von BMW und Porsche.
Auch für die Batterie-Industrie wird der Osten Deutschlands attraktiver. „Diesen Aufschwung Ost dürfen wir jetzt nicht gefährden“, mahnt Schulze.