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Ihr seid unschlagbar in CoD Mobile? Der Grund dafür könnte euch nicht gefallen

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Ihr steht seit eurem ersten Match immer nur auf der linken Seite des Killfeeds? Ihr seid einfach so unfassbar gut oder die anderen unfassbar schlecht? Die Wahrheit könnte jetzt ein bisschen wehtun.

Bots. Das ist die enttäuschende Wahrheit. In Call of Duty Mobile spielt ihr (zumindest am Anfang) gegen KI-Gegner, die offenbar nicht so viel drauf haben. Die ersten Matches sind nur gegen Bots, das ist auch dem Subreddit von CoD Mobile nicht verborgen geblieben. Dort finden sich zahlreiche Berichte, dass Spieler erst einige Ränge aufsteigen müssen, um gegen echte Gegner antreten zu können.

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Scheinbar bedarf es erst der Freischaltung des Ranked-Modus auf Rang 10, um nicht mehr nur Bots umzunieten und jedes Spiel zu gewinnen. Es wäre ja auch kein echtes Call of Duty, wenn wir uns nicht über Claymores und Camper aufregen könnten. Wo bleibt denn da der Frust? Ich meinte natürlich Spaß.

Es dauert wohl ein bisschen, bis ihr auf echte Spieler in allen Modi trefft. Die erkennt ihr dann aber sehr leicht daran, dass sie ebenfalls so viele Kills machen, wie ihr.

Offiziell gibt es von Activision keine Informationen über Bots in Call of Duty Mobile:

Machen Bots CoD Mobile besser? So manipulieren computergesteuerte Gegner

An zu wenig Spielern kann es eigentlich nicht liegen. Der Launch von CoD Mobile war noch erfolgreicher als der von Pokémon GO oder Mario Kart Tour – der Handy-Shooter wurde in der ersten Woche 100 Millionen Mal runtergeladen. Und vielleicht sind gerade die Bots dem Erfolg des Spiels zuträglich? Medienpsychologe GeRrannyMo erklärt uns, was für Vor- und Nachteile Bots eigentlich mit sich bringen – und warum ein Online-Shooter mit Bots vielleicht gar keine so schlechte Idee ist:

„Wie sich ein Spiel gegen Bots auswirkt hängt zunächst mit der Intelligenz des Bots selbst zusammen. Erkennt man Gegnern an, dass sie von einem System gesteuert sind, hält sich der Spaß am Gameplay in Grenzen. Der größte Spielspaß stellt sich nämlich dann ein, wenn das Fähigkeitsniveau des Bots in Relations zum menschlichen Spieler steht. Im Allgemeinen wird auch angenommen, dass Spieler „menschenähnliche“ Gegner bevorzugen. Wissenschaftler haben im Game Unreal Tournament, Bots daraufhin trainiert, möglichst menschlich zu wirken – mit dem Ergebnis, dass Bots mit mehr „Menschlichkeit“, als spaßiger wahrgenommen wurden. Ein wichtiger Faktor, ist aber auch die Vorhersehbarkeit des Bot-Verhaltens. Vorhersehbare Gegner sind leichter zu besiegen, wodurch schnell geschlussfolgert werden kann, dass es sich hierbei nicht um menschliche Gegenspieler handelt.
Was aber, wenn Bots so gut trainiert sind, dass sie menschlich wirken? Wie bereits erwähnt, hat dies positive Konsequenzen für den Spaß, aber es gibt noch weitere Konsequenzen. Wenn wir häufig gegen Bots gewinnen, führt dies zur Ausschüttung von Dopamin, was uns glücklich fühlen lässt. Wir sahnen Erfolge ein und bekommen den Eindruck, dass wir richtig gut in diesem Spiel sind. Wir entwickeln eine Art Machtgefühl darüber, dass wir das Gameplay beherrschen und niemand eine echte Chance gegen uns hat – und das bindet uns oft ans Game! Es wird ein Gefühl simuliert, dass wir uns innerhalb einer Gruppe Mitspieler einen hohen Status durch eigene Kompetenz erarbeitet und gesichert haben. Und allein das führt zur Befriedigung grundlegender Bedürfnisse, denn gemäß der Self-Determination-Theory, sind die 3 Grundbedürfnisse des Zockens: Kompetenz („Zeigen was man draufhat und sich selbst immer weiter verbessern!“), soziale Eingebundenheit („Mit anderen zusammenspielen“) und Autonomie („Wir bestimmten wo es langgeht; Wir haben die Kontrolle“). Wenn Game Designer also dieses Gefühl, durch den Einsatz von Bots vermitteln können, hat das schon was!
Aber eine positive Auswirkung gibt’s da noch: Jeder, der unregelmäßig Shooter- oder online Multiplayer-Spiele zockt, kennt es. Man startet das Spiel und wird sofort getötet, man respawnt und stirbt wieder… wieder… und wieder, manchmal schon nach Sekunden. Man weiß noch nicht mal wie die Steuerung richtig funktioniert und hatte nicht mal Zeit sich umzusehen! – das ist die Folge, wenn bereits Spieler online sind, die massig mehr Erfahrung haben, als man selbst. Mit solchen Personen ins selbe Terrain zu gelangen ist sehr frustrierend, wirkt abschreckend und führt dazu, dass viele Spielanfänger das Gameplay vorzeitig beenden. Die Drop-out-Quote ist also hoch und das ist für die Spieleanbieter ein wahres Verlustgeschäft! Daher bietet das Spiel gegen Bots, in dem man häufig gewinnt, eine wirklich reelle Möglichkeit, auch Spielanfänger ans Game zu binden und das Gamer-Selbstbewusstsein zu stärken – und das klappt umso besser je menschlicher die Bots wirken. Dies hat auf lange Sicht die Konsequenz, dass womöglich mehr Menschen das Game zocken und es ihnen mehr Spaß bereitet.
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Wie beeinflussen uns Spiele noch? GeRannyMo erzählt uns auf seinem YouTube-Channel, wie Spiele manipulieren können – im guten wie auch im nicht so guten Sinne:

Die meisten von euch fühlen sich natürlich zu Recht nicht angesprochen – alles purer Skill! Aber meint ihr, anderen Spielern hilft es, zu Beginn mit Erfolgserlebnissen im Spiel begrüßt zu werden – oder schadet es am Ende der Spielerfahrung nur?

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