Harrison Ford schlüpft aktuell im Kino ein letztes Mal in die Rolle des wohl berühmtesten Archäologen der Welt. Bei den Kritikern kam „Indiana Jones und das Rad des Schicksals“ vorweg aber nicht sonderlich gut an. War man da zu pessimistisch? Die zahlenden Zuschauer sehen es nämlich etwas anders.
Für Harrison Ford ist es definitiv der letzte Auftritt als „Dr. Henry Jones Jr.“, eine weitere Rückkehr zur Rolle des „Indiana Jones“ gilt für den achtzigjährigen Hollywood-Veteran als ausgeschlossen. Vor dem Kinostart durfte die Presse schon einen Blick wagen und „Indiana Jones und das Rad des Schicksals“ sehen.
Das Medienecho fiel verhalten bis negativ aus. Hat man bei Disney und Lucasfilm tatsächlich eine Filmlegende zerstört und auf dem Altar des Kommerzes geopfert? Die Befürchtung war groß. Am Ende aber ist es die Zuschauermeinung, die zählt.
Indiana Jones 5: Überraschend positive Zuschauerstimmen
Bei der zeigt sich jetzt ein leicht anderes Bild. Die über 300 Profi-Kritiker, die die bekannte und geschätzte Webseite Rotten Tomatoes berücksichtigt, sind zunächst nur zu 69 Prozent vom Film überzeugt. Ein eher durchschnittliches Ergebnis.
Der Trailer ist schon mal gut:
Tausende von Zuschauern sehen dies bei Rotten Tomatoes anders und vergeben aktuell stolze 88 Prozent, sind also zum überwiegenden Teil vom Film angetan (Quelle: Rotten Tomatoes). Entsprechend positiv lesen sich dann auch die einzelnen Meinungen zu „Indiana Jones und das Rad des Schicksals“. Einige Beispiele (übersetzt):
„Ein fantastischer Film und ein sehr befriedigendes Ende der Serie. Ein paar kleine Kritikpunkte, aber der Film hat mir sehr gut gefallen.“ (Brian H.)
Besonders geschätzt wurde das Schauspiel von Harrison Ford:
„Fantastisch! Harrison Ford hat sich im Laufe der Jahre zu einem sehr guten Schauspieler entwickelt, der die Rolle so gut verkörpert. Außerdem ist es ein weiteres Mal Indiana Jones in Aktion. Danke, Mr. Ford, dass Sie ihn noch einmal zum Leben erweckt haben!“ (Paul W.)
Auch die folgende Einschätzung schmeichelt dem Film ungemein:
„Es war wirklich großartig! Ich wünschte, man würde heutzutage solche Filme machen! Harrison Ford ist der Beste! Das Publikum hat am Ende geklatscht!“ (Deborah)
Kurzum: Der Film kommt nachweislich beim Publikum letztlich besser an, als die Kritiken zuvor vermuten ließen.
Wichtig zu wissen: Mit einem Zuschauervotum von 88 Prozent ist „Indiana Jones und das Rad des Schicksals“ nicht nur wesentlich besser als der berüchtigte vierte Teil der Serie (nur 53 Prozent), sondern schlägt sogar leicht den zweiten Teil „Indiana Jones und der Tempel des Todes“ um einige Prozentpunkte (82 Prozent).
Unerreicht bleiben jedoch der erste Film von 1981 (96 Prozent) und der dritte Teil mit Sean Connery als Vater von Indiana Jones (94 Prozent).
Indy im Interview:
Enttäuschung an den Kinokassen
Zur Wahrheit gehört aber auch, dass der neueste und damit letzte Film derzeit an den Kinokassen enttäuscht. Mit einem Einspielergebnis von mageren 60 Millionen US-Dollar in den USA am Startwochenende bleibt der Film weit hinter den Erwartungen zurück (Quelle: Boxoffice Pro). Selbst der bisher letzte und qualitativ schlechteste Indiana-Jones-Film aus dem Jahr 2008 erspielte bei seinem Debüt mit 100 Millionen US-Dollar in den ersten Tagen wesentlich mehr.
Berücksichtigt man das weltweite Ergebnis am Startwochenende von in Gänze 130 Millionen US-Dollar, wird das negative Bild leider auch nicht besser.
Kurzum: Wer „Indiana Jones und das Rad des Schicksals“ gesehen hat, ist mehrheitlich positiv überrascht, leider haben jedoch zu wenig Menschen daran Interesse. Ob die miesen Kritikerstimmen im Vorfeld vielleicht dafür auch verantwortlich zeichnen? Ganz ausschließen lässt sich dies sicherlich nicht.