Beim Xbox-Direct-Event gab es endlich erstes Gameplay vom kommenden Abenteuer-Hit Indiana Jones und der Große Kreis zu bestaunen. Eine wichtige Entscheidung sorgt bei mir allerdings dafür, dass der Hype ordentlich gedämpft wird.
Ein Kommentar von Gregor Elsholz:
Beim Trailer von Indiana Jones and the Great Circle beschleicht mich ein höchst unwillkommenes Déjà-vu-Gedanke: Klar, die Grafik sieht fantastisch aus, die Atmosphäre im Spiel wirkt rund und vermutlich macht das Abenteuer richtig Laune – aber warum zum peitschenden Archäologieprofessor noch eins musste sich der Entwickler für eine First-Person-Perspektive entscheiden?
Es ist noch nicht so lange her, da hatte ich exakt diesen Gedanken – ohne den Archäologieprofessor – bei der Ankündigung, dass Cyberpunk 2077 eben diese Perspektive wählen würde. Als ich das Sci-Fi-RPG von CD Projekt Red schließlich mit beachtlicher Verspätung in den Händen hielt, bestätigte sich die Befürchtung: Die First-Person-Perspektive war einer von zugegebenermaßen zahlreichen Gründen, weshalb ich das leblose und heillos überhypte RPG nach kurzer Zeit wieder fallen ließ.
Indiana Jones und der Große Kreis: First-Person ist ein Fehler
Bei der ersten Ankündigung vom neuen Indiana-Jones-Spiel hatte ich mich auf ein Abenteuer im Stile der Spiele aus meiner Jugend gefreut – Indiana Jones und der Turm von Babel habe ich damals ebenso gerne gezockt wie Die Legende der Kaisergruft. Als klassische Third-Person-Abenteuer hatten diese Spiele jede Menge Charme, klauten gerade genug von der unerreichten Tomb-Raider-Trilogie und gaben mir stets den perfekten Überblick über die Landschaft, Rätsel und Gegner, die ich vor mir hatte.
Die First-Person-Sicht lässt zwar alles etwas näher an mich heran, allerdings geht dafür die Übersicht und Kontrolle flöten, außerdem wirkt vor allem das Kampf-Gameplay viel hektischer als ich es gerne hätte.
Schaut euch hier den Trailer zu Indiana Jones und der Große Kreis an:
Neues Indiana-Jones-Spiel trifft kontroverse Entscheidung
Ich gebe gerne zu, dass ich First-Person-Spielen im Allgemeinen wenig abgewinnen kann. Der Reiz von First-Person-Shootern für andere erschließt sich mir zwar auf einer abstrakten Ebene, aber bei mir sorgt die Perspektive in erster Linie für ein mulmiges Gefühl im Magen und ein konstant hohes Stresslevel, das schon nach wenigen Minuten keinen Spaß mehr macht. Im Gegensatz zu der gängigen Behauptung, dass die FPS-Sicht für eine größere Immersion sorge, identifiziere ich mich außerdem mehr mit Charakteren, wenn ich sie im Spiel sehen kann.
Wenn ich beim Zocken die Welt direkt durch ihre Augen sehe, könnte ich irgendeinen x-beliebigen Söldner durch den Urwald manövrieren. Wenn ich dagegen die ganze Zeit Indys Fedora-Hut im Blick habe, weiß ich, dass ich tatsächlich Indiana Jones steuere.
Fairerweise muss natürlich gesagt werden, dass über das neue Indiana-Jones-Spiel erst abschließend geurteilt werden kann, wenn es veröffentlicht wurde. Trotzdem würde ich mir wünschen, dass MachineGames und Bethesda in einem überraschenden Schachzug doch noch eine Third-Person-Option ins Spiel integrieren. Und wo wir gerade beim Tagträumen sind: Der Titelzusatz Und der Große Kreis könnte eventuell auch noch etwas Feinschliff vertragen.
Bei vielen Fans kommt der erste Eindruck von Indiana Jones und der Große Kreis dagegen richtig gut an: