Nvidia macht den nächsten Schritt. Berichten zufolge arbeitet der Grafikkarten-Hersteller an ARM-Prozessoren für Windows-PCs. Diese sollen bereits 2025 auf den Markt kommen. Damit hätten Intel und AMD mit einem weiteren Rivalen zu kämpfen.
Reuters-Bericht: Nvidia setzt auf ARM-Chips für Windows
Mit Grafikkarten im Business- und Gaming-Sektor hat sich Nvidia in den letzten Jahren ein goldenes Näschen verdient. Eigentlich wollte das Unternehmen im vergangenen Jahr sogar den britischen Entwickler ARM übernehmen – doch der Milliarden-Deal fiel letztendlich ins Wasser.
Von der gleichnamigen Chiparchitektur des Unternehmens scheint sich Nvidia dennoch nicht verabschieden zu wollen – im Gegenteil. Wie Reuters berichtet, arbeitet Nvidia intern bereits auf Hochtouren an neuen ARM-Chips für Windows-PCs. Die ersten Produkte könnten bereits 2025 auf den Markt kommen.
Nvidia hat in der Vergangenheit bereits auf ARM basierende Chips produziert. Die SoCs der Tegra-Reihe kamen bislang in Smartphones, Tablets, Set-Top-Boxen (Nvidia Shield) und Konsolen (Nintendo Switch) zum Einsatz. Der Einsatz in Windows-Rechnern wäre eine Neuheit.
Doch nicht nur Nvidia scheint diesen Plan zu haben. Auch AMD soll die gleiche Strategie verfolgen und 2025 seine ARM-Chips für den PC präsentieren. Wir vermuten, dass diese Prozessoren vorrangig in Laptops zum Einsatz kommen würden. Aktuell sind Chips mit ARM-Architektur vorrangig in Smartphones zu finden. Nur Apple setzt inzwischen bei fast all seinen modernen Geräten auf ARM-CPUs.
Welche Vorteile bietet die ARM-Architektur?
Im Gegensatz zu klassischen x86-Prozessoren können ARM-Chips deutlich stromsparender arbeiten. Das ist vor allem für mobile Geräte interessant. Denn auf diese Weise kann man die Akkulaufzeit verlängern, ohne Akkus mit größerer Kapazität einzubauen.
Das Problem: Damit das funktioniert, müssen die entsprechenden Programme auch gezielt für den ARM-Befehlssatz geschrieben und kompiliert sein. Ansonsten können sie nicht ohne Weiteres auf den ARM-Geräten ausgeführt werden – sie müssen in diesem Fall emuliert werden und laufen dadurch meist weniger performant. Apple hat das mit Rosetta gut hinbekommen. Früheren Versuchen von Microsoft, Ähnliches mit Windows zu erreichen, war hingegen weniger Erfolg vergönnt. Für Entwickler stellt die Erstellung von nativ auf ARM-Umgebungen laufenden Anwendungen einen großen Mehraufwand dar.
Bis im PC-Bereich der große Wechsel auf ARM vollzogen wird, dürften noch einige Jahre ins Land gehen. Doch wenn neben Apple und Qualcomm auch Nvidia und AMD zukünftig entsprechende Chips anbieten, dürfte das den Prozess entsprechend beschleunigen.