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Internet-Überlastung durch Coronavirus: In der Schweiz droht Abschaltung von Videostreams

© Getty Images – AlexandrBognat / Screenshot: GIGA
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Das Coronavirus sorgt für einen deutlichen Anstieg des Internet-Traffics. Nun hat ein erster europäischer Anbieter bestätigt, dass es zu einer Abschaltung von Videostreams kommen könnte. Jeder Nutzer wird aufgefordert, sich auch im Netz sparsamer zu verhalten.

Swisscom: Video-Abschaltungen sind möglich

In der Schweiz ist seit Beginn der Woche ein rasanter Anstieg des Internet-Traffics beobachtet worden. Das wiederum hat den Bundesrat des Landes auf den Plan gerufen. Laut Neuer Zürcher Zeitung könnte es bei einer weiteren Überlastung der Netze dazu kommen, dass Videostreams von den Providern zwangsweise unterbunden werden. Das habe das Generalsekretariat des Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) angekündigt.

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Swisscom-Sprecher Armin Schädeli hat gegenüber dem Portal golem.de bestätigt, dass es für ein solches Vorgehen der Regierung durchaus einen rechtlichen Hintergrund gibt. Bei „außerordentlichen Lagen“ könnten Videostreams abgeschaltet werden, um mehr Kapazitäten für andere Bereiche nutzen zu können. Tatsächlich sorgen die Spitzen der letzten Tage jetzt schon dafür, dass Gespräche über das Mobilnetz in manchen Fällen abgebrochen und auch kurze Zeit später nicht wieder aufgebaut werden können.

Aktuell sei schlecht vorhersehbar, wie sich Kunden in nächster Zeit verhalten werden: „Eine punktuelle Überlast kann in dieser außerordentlichen Lage zurzeit grundsätzlich nicht ausgeschlossen werden. Wir gehen davon aus, dass die Menschen in der Schweiz wegen der außerordentlichen und sich laufend ändernden Lage ein deutlich erhöhtes Austauschbedürfnis haben. Sie telefonieren deutlich mehr und auch länger - über Mobile und Festnetz.“

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Schweiz: Anbieter fordern Sparsamkeit

Der Anbieter Swisscom bittet seine Kunden derzeit, mit Internet und Mobilfunk „verantwortungsvoll“ umzugehen. Punktuell könnte es weiter zu Überlastungen kommen, was die zeitweise Abschaltung einzelner Dienste nach sich ziehen würde. An einer Erweiterung der Kapazitäten werde aber bereits gearbeitet, heißt es.

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Nicht nur die Schweiz steht vor Problemen, sondern auch andere europäische Länder melde erste Schwierigkeiten in Sachen Mobilfunk und Internet. In Spanien werden Nutzer von Telefónica aufgerufen, lieber auf Text-Chats statt auf Videoanrufe zu setzen. Zudem soll auf „unnötige“ Downloads verzichtet werden. Das größtenteils abgeriegelte Land hat einen Anstieg des Traffics von 40 Prozent bekannt gegeben. Im besonders vom Coronavirus betroffenen Italien beträgt der Anstieg sogar 70 Prozent – hier soll das Spiel Fortnite der zu Hause gebliebenen Schüler für deutlich mehr Traffic sorgen als bisher.

In der Bilderstrecke: Die derzeit beliebtesten Handys in Deutschland.

In Deutschland meldete der Frankfurter Internetknoten DE-CIX unterdessen neue Rekordwerte. 9,1 Terabit pro Sekunde sollen dort zeitweise durchgeleitet worden sein. Die Deutsche Telekom sieht sich aber gut gerüstet und hat bereits einen Notfallplan aktiviert: „Wir sind Betreiber von kritischer Infrastruktur und haben unsere Notfall- und Pandemiepläne schon im Januar aktiviert und sind bestmöglich vorbereitet“, meint Telekom-Sprecher Husam Azrak.

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