Schon in wenigen Tagen wird Apple das iPhone 14 präsentieren. Die große Revolution bleibt allerdings aus. Was die Apple-Kundschaft jedoch nicht daran hindert zuzuschlagen, mehr noch als zuvor, wenn man jüngsten Zahlen Glauben schenkt. Ganz ehrlich: Ich verstehe es nicht. Meine Gedanken dazu jetzt in der aktuellen Ausgabe der GIGA-Wochenendkolumne.
Immer wieder müssen wir Apple-Kunden uns diverse Vorwürfe gefallen lassen. Beispielsweise, dass wir ungesehen immer die neuesten Spielzeuge aus Cupertino kaufen, ganz egal wie viel der Spaß kostet und ungeachtet dessen, ob wir denn nicht noch funktionsfähige Altgeräte besitzen. Ein feines Klischee, was so aber nicht immer zutrifft. Ich zum Beispiel entspreche dem nicht. Mein MacBook Pro ist mittlerweile seit über 7 Jahren in Gebrauch, mein iPad seit über 5 Jahren und ein iPhone kaufe ich auch nur alle 4 bis 5 Jahre. Kurzum: Ich muss nicht immer den letzten Schrei von Apple besitzen.
iPhone 14: Gestiegene Upgrade-Bereitschaft bei der Apple-Kundschaft
Doch da gibt’s natürlich noch die andere Fraktion, die auf der das Klischee gründet. Eigentlich hätte ich im Angesicht der überschaubaren Neuerungen, die uns mit dem iPhone 14 erwarten, mit keiner sonderlich gestiegenen Nachfrage gerechnet. Doch eine aktuelle Studie belehrt mich jetzt eines Besseren (Quelle: Savings). So planen 40 Prozent mehr der Nutzerinnen und Nutzer als noch im letzten Jahr ihr aktuelles Apple-Handy gegen ein neues Modell (iPhone 14) zu ersetzen. Konkret planten dies beim iPhone 13 noch 10 Prozent, beim iPhone 14, aktuell aber 14 Prozent der Bestandskunden.
Besonders erschreckend: Die deutliche Mehrzahl der Upgrade-Willigen besitzt ein iPhone, das noch keine zwei Jahre auf dem Buckel hat – mehr als zwei Drittel der Anwender, um genau zu sein. Die Minderheit der Befragten hätte meiner Meinung nach tatsächlich einen Grund zum Upgrade, denn deren iPhones sind wirklich nicht mehr auf dem neuesten Stand. Wer allerdings aktuell noch ein iPhone 13, iPhone 12 oder selbst ein iPhone 11 besitzt, der findet nicht sonderlich viele rationale Gründe für den Umstieg.
Um ein iPhone als Webcam für macOS Ventura zu nutzen, muss es nicht unbedingt ein iPhone 14 sein:
Warum also wollen diese Nutzer umsteigen? Laut Umfrage werden als häufigste Gründe ein schnellerer Prozessor, mehr Speicher und die verbesserte 48-Megapixel-Kamera genannt. Dies lässt zumindest schon mal nur einen Schluss zu: Die meisten zielen wohl auf ein Pro-Modell ab, denn beim regulären iPhone 14 wird man all dies nicht bekommen – zu sehen am 7. September auf dem Apple-Event. Meine Verwunderung über einen derart gestärkten Kaufwillen in diesem Jahr kann diese Erklärung aber nicht gänzlich beseitigen.
Bekanntlich kalkuliert Apple im Hintergrund nämlich mit Preissteigerungen. Nicht nur im Euro-Raum, auch im Heimatmarkt sollen die Pro-Modelle deutlich teurer werden. Die Kundschaft scheint dies aber im Vorfeld nicht abzuschrecken. Für mich erstaunlich und kaum zu glauben. Da bieten die neuen iPhones nur bedingt Neues, werden teurer und die Kunden schmeißen ihre jungfräulichen Handys aus dem Haus?
Meine Gedanken zum Wochenende: Die Kolumne möchte Denkanstöße liefern und den „News-Schwall“ der Woche zum Ende hin reflektieren. Eine kleine Auswahl der bisherigen Artikel der Kolumne:
Mehrzahl der Apple-Nutzer noch immer vernünftig
Erstaunlich. Aber am Ende des Tages noch lange nicht die Regel. Was man nicht vergessen sollte: Die überwiegende Mehrzahl der Nutzerinnen und Nutzer bleibt vernünftig und plant derzeit keine Anschaffung eines iPhone 14. Laut Studie gaben 86 Prozent der Personen, die kein Upgrade auf das iPhone 14 planen, nämlich an, dass dies daran liegt, dass ihr aktuelles Modell noch gut funktioniert. 60 Prozent ist ein neues iPhone unterm Strich auch einfach zu teuer.
Eine Revolution im Design ist auch ein iPhone 14 Pro jetzt nicht gerade:
Womit das Klischee selbst im Angesicht der jüngsten Umfragewerte ein Klischee bleibt – mittlerweile veraltet, abgenutzt und überbeansprucht. Es gibt sie zwar, die blinden und kaufwütigen Apple-Fans, die tatsächliche Mehrzahl bleibt allerdings wie auch ich noch immer auf dem Boden der Tatsachen.