Was könnt ihr für Apples noch immer wichtigstes Produkt bis zum Jahr 2025 erwarten, wie wird sich das iPhone in den nächsten drei Jahren entwickeln – oder vielleicht auch danach? Anhand der abzusehenden technischen Evolution und handfester Dokumente wage ich einen realistischen Blick in die nahe Zukunft.
Ein analytischer Blick in die Zukunft von Sven Kaulfuss.
Die Vergangenheit zeigt: Zukunftsvorhersagen sind nicht immer zutreffend, zumindest wenn sie versuchen einen zu weit gespannten Zeitraum abzudecken. So weit wollen wir aber gar nicht in die Ferne schweifen, uns genügt die Vorausschau ins Jahr 2025 oder maximal zwei Jahre darüber hinaus.
Auch wenn Apple immer wieder als Meister der Innovationen gesehen wird, so ist der Hersteller aus Kalifornien doch recht konservativ. Größere Sprünge in Form und Design gibt’s selten. Schaut man sich beispielsweise das iPhone X von vor fünf Jahren an, dann sind auf den ersten Blick für einen Laien kaum Unterschiede zum heutigen iPhone 13 auszumachen – Vollformat-Display, Notch und Face ID sind noch immer die dominierenden Merkmale. Wiederum fünf Jahre zuvor (2012), wagte Apple mit dem iPhone 5 gleichfalls ein leicht anderes Display-Format, was sich vom Urmodell unterschied. So galt und gilt auch heute noch: Evolution statt abrupte Revolution.
Aus dem Grund sind wir uns sicher, dass es beispielsweise auch noch in Zukunft iPhones mit einer Notch geben wird, selbst wenn Apple die Stück für Stück bei den Top-Modellen abschafft. Auch heute schaut ein aktuelles iPhone SE im Grund noch aus wie ein iPhone 6 aus dem Jahre 2014. Jede Wette: Das Budget-Modell des iPhones im Jahre 2025 wird uns deshalb ebenso bekannt vorkommen und uns wahrscheinlich an ein iPhone X oder iPhone XR erinnern.
iPhone 2025: Apple schmeißt Notch raus, Anschlüsse und SIM-Karte
Doch was ist mit dem Spitzenmodell, dem „iPhone 17“ im Jahr 2025, was können wir letztlich von Apple erwarten? Basierend auf Gerüchten, aber auch Patentanmeldungen lässt sich bereits jetzt ein Bild vom kommenden Apple-Smartphone zeichnen:
Beim Top-Modell dürfte bis dahin die Notch verschwunden sein. Schon Ende 2022 wird Apple aller Voraussicht nach auf ein abgewandeltes „Punch-Hole-Design“ setzen, eine Kombination von zwei Öffnungen im Display – in Form einer Pille und eines kreisrunden Kameralochs. Bis 2025 wird dieser Kompromiss jedoch wieder verschwinden und Apple einen vollkommen makellosen Bildschirm verwenden. Voraussetzung: Frontkamera und Face-ID-Sensoren finden unter dem Display Platz. Entsprechende Patente dafür sind schon vorhanden (Quelle: Patently Apple).
Schon dieses Jahr wird Apple den ersten Schritt weg von der Notch machen:
Apropos. Ein solches iPhone dürfte auch wieder einen Touch-ID-Sensor besitzen, nicht aber im Homebutton oder an der Seite, sondern wie jetzt schon bei einigen Android-Smartphones unterhalb des Displays. Im Gegensatz zur Konkurrenz wird man aber wohl den Finger überall auflegen können.
Zusammenstreichen könnte Apple aber nicht nur die Notch, auch der Lightning-Anschluss und sogar der SIM-Kartenslot könnten zumindest beim Spitzenmodell wegfallen. Geladen und kommuniziert wird schon jetzt meist kabellos und die eSIM könnte sich in den nächsten Jahren noch stärker am Markt durchsetzen. Großer Vorteil: Apple hätte die Möglichkeit, das iPhone noch stärker gegen Wasser und Staub zu schützen, damit wäre dann vielleicht gar ein direkter Einsatz unter Wasser möglich.
Sehr wahrscheinlich wird sich die Hauptkamera nochmals stark verbessern, wie man schon an der Entwicklung der letzten Jahre sieht. Apple wird wohl schon vor 2025 das erste Modell mit Periskop-Linse vorstellen. Nutzerinnen und Nutzer könnten derart von einem zehnfachen optischen Zoom profitieren ohne ein fettes Objektiv mitschleppen zu müssen.
Kameras unter dem Display gibt es schon jetzt, wie hier von Oppo zu sehen, doch deren Qualität kann noch nicht überzeugen:
Etwas spekulativer ist da schon der Einsatz neuer Materialien. Zuletzt tauchte ein Patent auf, welches die Verwendung beispielsweise von Keramik nahelegt. Apple könnte darin Displays und Buttons verbauen, die nur aufleuchten, wenn sie benutzt würden. Ideal um auf der Rückseite des iPhones beispielsweise Benachrichtigungen zu signalisieren. Wenn schon nicht 2025, so könnten wir so etwas in der Art eventuell in den Jahren danach noch sehen.
Doch alles in allem wird das iPhone des Jahres 2025 noch immer ziemlich so aussehen wie das aktuelle iPhone 13 – großes Display, auf der Rückseite die Kamera … fertig. Oder vielleicht doch nicht? Was ist eigentlich mit faltbaren und flexiblen Displays?
iPhone mit biegsamen Bildschirm auf absehbare Zeit eher ungewiss
Nachdem was man weiß, beobachtet Apple die aktuellen Bemühungen der Branche und studiert die Modelle von Samsung und Co. Allerdings hat man noch nicht entschieden, ob derartige Smartphones überhaupt sinnvoll und gewollt sind. Gut möglich, dass man sich dagegen entscheidet und dem klassischen Ansatz treu bleibt. Eventuell setzt man auch erst viel später auf Lösungen wie ausrollbare oder umlaufende Displays (Quelle: Patently Apple). Aber darauf wetten würden wir noch nicht.
Faltbare iPhones existieren bisher nur als Konzept – gut möglich, dass es auch in Zukunft dabei bleibt:
Überhaupt, Apple sieht die eigene Zukunft am Ende womöglich im Bereich der virtuellen und erweiterten Realität. Glaubt man Branchen-Insidern, sollen entsprechende Brillen dem iPhone alsbald den Rang ablaufen und dieses schon in zehn Jahren ersetzen. Faltbare iPhones wären dann eine eher vermeidbare Übergangstechnik – muss Apple also nicht mitmachen.
Die Quintessenz: Die Tage der großen Veränderungen sind vorbei, auch in Zukunft wird beim iPhone noch maximal optimiert. Das Konzept „Smartphone“ ist schon längst ausgereizt.