Wer in Apples App Store fürs iPhone will, muss sich an Regeln halten. Die gelten für jeden Entwickler, unabhängig von Rang und Namen. Doch für Tesla-Chef Elon Musk gelten Ausnahmen. Der bekommt von Apple jetzt nämlich eine dicke Extrawurst. Als normaler iPhone-Nutzer und -Entwickler kann man sich da nur wundern.
Elon Musk ist bekanntlich nicht nur Chef von Tesla und schickt gar Raketen in den Weltraum. Im letzten Jahr gönnte sich der Multimilliardär zudem ein weiteres Hobby und kaufte den Mikroblogging-Dienst „Twitter“. Der wird nach dem Gusto des Exzentrikers jetzt kurzerhand in „X“ umbenannt.
Alle iPhone-Entwickler sind gleich? Nicht, wenn man Elon Musk heißt
Problematisch ist diese schlichte Namensgebung für die hauseigene App in Apples App Store. Wer dort nämlich eine App anbieten will, der muss sich an die Regeln halten. Bisher galt: Der Name einer App muss aus mindestens zwei Buchstaben bestehen. Ein einfaches „X“ müssten die Wächter des App Stores daher eigentlich ablehnen.
Doch wie nun für jeden deutlich erkennbar ist: Aus „Twitter“ wird jetzt einfach „X“, sonst ändert sich nichts. Apple macht für Elon Musk und den neuen Twitter-Namen also eine große Ausnahme (Quelle: 9to5Mac).
Hinter „X“ versteckt sich jetzt Twitter:
Ein Vorgang, den es so bisher noch nicht gab. Da staunt die iPhone-Welt und fragt sich, wieso Elon Musk eine solche Extrabehandlung bekommt. Wieso bricht Apple die eigenen Regeln?
Nun, es gibt ein Schlupfloch. Schriftlich fixiert ist nämlich allein die Vorschrift, dass der Name einer App auf 30 Zeichen begrenzt sein muss. Eine minimale Zeichenlänge ist hingegen nicht ausdrücklich vorgeschrieben. Jedoch in der Praxis sieht dies anders aus, da wurden bisher alle derart kurzen App-Bezeichnungen immer abgelehnt.
Für Elon und Musk und sein „X“ gilt dies jedoch nicht mehr. Apple drückt also ein Auge zu. Vielleicht bricht man nicht die eigenen Regeln auf dem Papier, aber man beugt deren Auslegung überdeutlich.
Elon Musk hat noch mehr „Spielzeug“:
Apple schafft einen Präzedenzfall
Dies dürfte folglich Begehrlichkeiten wecken. Nicht wenige iPhone-Entwickler werden unter Bezug auf den Fall „X“ nun versuchen, auch für sich und ihre Apps einzelne Buchstaben als App-Namen zu reklamieren. Doch wie reagiert Apple dann? Wird man diese zulassen oder es schlichtweg bei Ablehnung akzeptieren, dass man als Heuchler angesehen wird?
Die Zukunft wird es zeigen, in jedem Fall hat Apple damit jetzt einen Präzedenzfall geschaffen, der noch lange nachhallen wird.