Branchenüblich gab es während der CES wieder einige große Ankündigungen zu sehen. Während Samsung seine neuen QD-OLED-Fernseher vorstellte und Nvidia endlich die RTX 3090 Ti enthüllte, widmete sich AMD zu großen Teilen neuen Prozessoren, die auch Intel ordentlich ins Schwitzen bringen könnten.
„Schnellster Gaming-Prozessor der Welt“: AMDs Konter zu Intel Alder Lake
Während Intel in den letzten paar Chipgenerationen nicht gerade riesige Leistungssprünge verzeichnen konnte, hat es der Branchenprimus mit den neuen Alder-Lake-Prozessoren wieder geschafft, für ordentlich Wirbel im CPU-Sektor zu sorgen.
Vor allem bei der Gaming-Performance konnten die Intel-Chips wieder einen draufsetzen und so AMDs Ryzen-5000-Prozessoren abhängen. Doch wer einen Blick in AMDs neue CES-Präsentation geworfen hat, weiß, dass dieser Erfolg vielleicht nur von kurzer Dauer ist.
Während des Livestreams kündigte AMD-Geschäftsführerin Dr. Lisa Su mit dem Ryzen 7 5800X3D eine Neuauflage des bereits bekannten Ryzen 7 5800X an, der jedoch erstmals auf 3D V-Cache setzt und dadurch ein dickes Leistungsplus einstreicht, was sich vor allem im Gaming-Bereich bemerkbar machen soll. Laut AMD liegt der Performance-Zuwachs bei knapp 15 Prozent in Spielen mit Full-HD-Auflösung.
Da kann laut den Benchmarks von AMD auch Intels i9-12900K nicht mehr mithalten. In Spielen wie CS:GO oder Gears 5 liegen beide Chips gleich auf, bzw. kann Intel hier noch einen Vorsprung von knapp 2 Prozent verbuchen. In Far Cry 6, Watch Dogs Legion, Shadow of the Tomb Raider und Final Fantasy IV hingegen hat AMD die Nase vorn – je nach Spiel zwischen einem und 17 Prozent. Im Durchschnitt soll der Vorsprung bei etwa 5 Prozent liegen.
Der neue Ryzen 7 5800X3D soll noch im Frühjahr 2022 an den Start gehen und setzt auf die bereits bekannte AM4-Plattform. Ein offizieller Verkaufspreis wurde jedoch noch nicht genannt.
Neben Desktop-Prozessoren hat AMD auch neue Laptop-Chips und Grafikkarten in der Präsentation gezeigt. Mehr dazu im knapp 7 Minuten langen Recap:
AMD Ryzen 7000: Neuer Sockel, neuer Speicher & endlich 5 GHz
Doch die größte Neuerung kündigte AMD erst gegen Ende der Präsentation an: die Ryzen-7000-Prozessoren. Die Chips setzen auf die neue Zen-4-Technologie, werden bei TSMC im 5-nm-Verfahren hergestellt und setzen ähnlich wie Alder Lake auf DDR5-Arbeitsspeicher und unterstützen zudem PCIe Gen 5. Außerdem scheint AMD mit der neuen Chipgeneration auch einen echten Meilenstein zu erreichen. Laut Dr. Lisa Su schafft es der neue Chip schon jetzt, auf allen Kernen einen Takt von 5 GHz zu halten. Wir sind gespannt, wie viel Leistung die Ingenieure vor dem Marktstart noch aus dem Silizium kitzeln können.
Für eingefleischte AMD-Fans hat das Ganze jedoch einen kleinen Wermutstropfen. Mit Ryzen 7000 verabschiedet sich AMD endgültig von der AM4-Plattform und wechselt auf den neuen AM5-Sockel. Das bedeutet, dass auch neue Motherboards und ein RAM-Upgrade für alle PC-Spieler fällig werden.
Die neuen Ryzen-7000-Chips werden im zweiten Halbjahr 2022 erwartet.