Gibt unser Smartphone den Geist auf, muss man nicht immer ein neues kaufen. Oft lohnt sich eine Reparatur – nicht nur für den Geldbeutel, sondern auch für die Umwelt. Dafür fordern Deutsche mehr finanzielle Unterstützung.
Smartphone kaputt: Mehr als die Hälfte der Deutschen reparieren es
Uns allen ist es wahrscheinlich mal passiert, dass uns unser Smartphone aus der Hand, auf den Boden oder den Wassereimer gefallen ist. Ist dann beispielsweise das Display oder Gehäuse kaputt oder der Akku hinüber, stellt sich die Frage, ob nun ein neues Smartphone her soll.
Der deutsche Technik-Bundesverband Bitkom hat zum Thema Reparaturen kürzlich eine repräsentative Umfrage durchgeführt: 52 Prozent der über 1.000 Befragten reparieren ihr kaputtes Smartphone (Quelle: Bitkom). Die Reparaturen fallen dabei ganz unterschiedlich aus: 24 Prozent haben sich in der Vergangenheit bei Schäden an den Hersteller gewandt. 19 Prozent haben Reparatur-Dienstleister in Anspruch genommen und 9 Prozent entsprechende Werkstätten genutzt. 10 Prozent der Befragten haben auch schon mal ein defektes Handy selbst repariert.
Bei Rebuy wird gebrauchte Technik geprüft und wiederverkauft. Wie das genau funktioniert, zeigen wir euch in unserem Video:
Der Hauptgeschäftsführer von Bitkom, Dr. Bernhard Rohleder, sieht in diesem Ergebnis einen wichtigen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit: „Wer ein defektes Smartphone oder ein anderes defektes IT-Gerät reparieren lässt, statt es wegzuwerfen, sorgt für weniger Elektroschrott und schont Ressourcen und Umwelt.“ Haben sich Smartphone-Nutzende gegen eine Reparatur entschieden, lag es meist an den Kosten: Für 73 Prozent war die Reparatur zu teuer.
Geringere Mehrwertsteuer bei Reparaturen gefordert
Gerade weil Reparaturen nicht immer günstiger sind als ein Neukauf, sollten finanzielle Anreize geschaffen werden. In der Bitkom-Umfrage wurde dahingehend deutlich, dass sich 69 Prozent der Über-16-Jährigen für eine Mehrwertsteuersenkung bei Reparaturen aussprechen. Rohleder sieht das ebenfalls als eine Lösung an: „Eine Mehrwertsteuersenkung auf Ersatzteile und Reparaturdienstleistungen für IT-Hardware wie Smartphones und Laptops ist ein solcher Anreiz, der direkt und unmittelbar wirkt.“
Dahingehend sind in Deutschland Sachsen und Thüringen Vorreiter: Von Mai bis August 2022 wurde im Rahmen eines Projektes ein Reparaturbonus in Leipzig eingeführt. Der Bonus sah vor, dass 50 Prozent der Reparaturkosten (maximal 100 Euro) von Elektrogeräten erstattet wurden (Quelle: Sachsen.de). In Thüringen gibt es seit zwei Jahren ein ähnliches Projekt, das zusammen mit der Verbraucherzentrale durchgeführt wird. Dabei werden Reparaturen ab einer Summe von mindestens 50 Euro gefördert (Quelle: Reparaturbonus Thüringen).
Reparaturen sind ein Weg, um in der Tech-Branche für mehr Nachhaltigkeit zu sorgen. Andererseits muss auch mehr auf die ordnungsgemäße Entsorgung und das Recycling von ausrangierter Technik geachtet werden. Zusätzlich muss der Kauf von wiederaufbereiteter Technik – beispielsweise bei Gebrauchthändlern wie Rebuy oder BackMarket – attraktiver gestaltet werden.
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