Während E-Antriebe den künftigen Automarkt dominieren, gab es über Jahrzehnte einen weiteren heißen Kandidaten: Wasserstoff. Laut Klimaexperten sind die darauf basierenden E-Fuels aber keine echte Alternative zum E-Auto – aus gutem Grund.
Experten erklären: E-Fuels können nicht mit E-Autos mithalten
Die Zeichen stehen auf E-Antrieb, das Rennen um die Mobilität der Zukunft haben E-Autos so gut wie gemacht. Lange zuvor aber galten Wasserstoff-Antriebe als mögliche Alternative zu Diesel und Benzin. Auch heute sind E-Fuels durchaus noch im Gespräch. Doch die künstlichen Treibstoffe auf Wasserstoffbasis lassen einiges zu wünschen übrig, wie die Experten des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) verdeutlichen.
In einer Studie, die im Magazin „nature climate change“ erschien, stellen sie fest: Die sogenannten E-Fuels seien in der Herstellung „zu ineffizient, zu kostspielig, und ihre Verfügbarkeit zu unsicher, um damit fossile Brennstoffe auf breiter Front zu ersetzen“. Stattdessen stellt man indirekt ein Gütesiegel für die Automobilindustrie aus: Strom direkt für batterieelektrisches Fahren zu nutzen sei wirtschaftlich sinnvoller, zumal Elektromotoren effizienter arbeiten würden als selbst moderne Verbrenner (Quelle: PIK).
Warum aber sind die E-Fuels nicht konkurrenzfähig? Sie müssen, so die Experten um Studienleiter Falko Ueckerdt, aufwendig hergestellt werden. Zur Elektrolyse von Wasserstoff brauche es enorme Mengen Strom, die aktuell großteils aus Kohlekraft stammen. Ein Pkw mit Verbrennungsmotor würde zudem durch E-Fuels etwa die fünffache Menge Energie verbrauchen wie ein E-Auto.
Mythen über E-Autos im Video:
E-Fuels haben nur einen echten Vorteil, aber der reicht nicht
Den Vorteil, den E-Fuels haben – sie lassen sich gut lagern und in herkömmlichen Motoren nutzen –, solle man darum dort nutzen, wo E-Antriebe schwer möglich sind. Dazu würden etwa die Langstrecken-Luftfahrt und einige Bereiche der Schwerindustrie zählen.
Zwar sei absehbar, dass Fortschritte in der Entwicklung E-Fuels etwa um das Jahr 2040 preislich konkurrenzfähig machen würden. Das sei laut der PIK-Studie jedoch zu spät, um die Klimaziele einzuhalten. Das gilt umso mehr, wenn Deutschland unter einer Ampel-Regierung noch schärfere Ziele anpeilt.