Zumindest aus Sicht der Stromversorgung soll dieser Game Boy für immer laufen können. Forscher entwickelten eine Möglichkeit, ein Handheld völlig ohne Batterien zu betreiben.
Wer hätte gedacht, dass der zeitlose Klassiker Game Boy noch mal weiterentwickelt werden kann. Ein Team der Northwestern University in Illinois und der Delft University of Technology in den Niederlanden haben das geschafft, was sie „den schlimmsten Albtraum für Eltern nennen“, einen Game Boy, dem nie der Strom ausgeht.
Das Projekt der Forscher nennt sich Engage und dient als Machbarkeitsnachweis für eine Technologie, die Geräte um die Notwendigkeit von Batterien erleichtern soll. Das Handheld bekommt auf zwei Arten Strom, zum einen durch die gut erkennbaren Solarpanels, zum anderen erzeugt das Spieler durch das Drücken der Tasten ebenfalls Strom.
Das Projekt ist nur ein erster Versuch und noch lange nicht ausgereift. Sound gibt es aktuell nämlich noch nicht und wenn es draußen zu wolkig ist, könnt ihr noch so hart in die Tasten hauen, damit der Game Boy läuft, reicht das noch lange nicht. Dafür gibt es eine besondere Speicherfunktion, sollte der Game Boy einfach ausgehen, könnt ihr beim erneuten Start genau an der Stelle weiterspielen.
Bis eine Switch damit funktioniert, dauert es natürlich noch ein bisschen. In einem Interview mit CNET erklärte der Co-Teamleiter Josiah Hester jedoch, „das wäre vor vier oder fünf Jahren noch nicht möglich gewesen“.
Es geht hier selbstverständlich um mehr als unbegrenzten Spielspaß. Für die Herstellung von Batterien sind die Umweltschäden enorm. Allein für die Gewinnung des dafür wichtigen Lithiums muss Grundwasser verdunstet werden, um so an die begehrten Lithiumsalze zu kommen. Dieser Prozess führt natürlich zur Austrocknung von den Gebieten, denen das Grundwasser entzogen wird und zerstört so den dort vorhandenen Lebensraum für Pflanzen, Tiere und Menschen. Umweltschonende Alternativen zu jeglicher Form von mobiler und interaktiver Technik zu betreiben, sind also ein wichtiges Ziel solcher Forschungen.