E-Autos müssen Verbrenner ersetzen, doch ihr Anteil ist noch klein. Technischer Fortschritt und langfristige Preisentwicklung sprechen zwar für Elektroautos. Viele Käufer entscheiden sich trotzdem für Benziner oder Diesel. Experten meinen, das Problem liegt gar nicht bei den Autos, sondern in den Köpfen ihrer Fahrer.
Da haben E-Autos keine Chance: Verbraucher wollen Sicherheit eines Verbrenners
Immer längere Reichweiten, günstigerer Ladestrom, beim Kaufpreis hilft der Umweltbonus – zumindest noch –, an Komfort mangelt es nicht und das gute Gewissen fährt auch mit. Was kann da noch für einen Verbrenner und gegen ein neues Elektroautos sprechen? Ein großes Problem liegt offenbar nicht bei den Autos, sondern viel mehr in den Köpfen der Fahrerinnen und Fahrer.
Zu diesem Ergebnis kommt eine psychologische Studie. Forscher der Universität Genf fanden heraus, dass Elektroautos einen viel schlechteren Ruf haben, als die Fakten hergeben: „Wir haben beobachtet, dass die Teilnehmer systematisch unterschätzten, wie gut die Batteriekapazität, die aktuell auf dem Markt zu haben ist, zu ihrem tatsächlichen Bedarf passt“, so Tobias Brosch, Direktor des Labors für Verbraucherentscheidungen an der Universität (Quelle: Universität Genf).
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Viele Verbraucher glauben demnach, dass ein E-Auto ihren alltäglichen Fahrten nicht standhalten könne. Das Problem: Die Befragten überschätzten gleichzeitig, wie viel sie mit ihrem gewohnten Pkw unterwegs sind. Etwa 30 Prozent soll das Plus im Durchschnitt betragen. Wer also meint, mit einem E-Auto mangels Reichweite nicht klarzukommen, irrt oft schon darin, wie viel Reichweite nötig ist.
Es gibt noch mehr Irrtümer, die dem Erfolg von E-Autos im Weg stehen:
Reichweite: So wenig brauchen E-Auto-Fahrer wirklich
Der Genfer Studie zufolge sind 90 Prozent aller Autofahrten mit einer Reichweite von 200 km abgedeckt. Mehr brauche man demnach nur im Ausnahmefall. 200 km, das ist bei modernen E-Autos schon in der Mittelklasse längst kein Problem mehr. Teurere Elektroautos hingegen können schon viel längere Strecken zurücklegen. So wird etwa bei BMW ein Akku getestet, der auf über 1.000 km kommen soll.
Das kostet allerdings – und ist nach den Forschern rausgeschmissenes Geld für die meisten Fahrer. Statt Super-Akkus und einem engmaschigen Ladenetz, müssten die Vorurteile gegenüber E-Autos mit Fakten bekämpft werden. Für die Studie wurden 2.000 Autofahrerinnen und -fahrer aus Deutschland und den USA befragt.