Forscher haben eine künstliche Intelligenz entworfen, die selbst neue Proteine designen kann. Diese haben es in ersten Tests geschafft, Bakterien abzutöten. Die Methode könnte in Zukunft für die schnellere Entwicklung von Medikamenten verwendet werden.
KI entwickelt Proteine gegen Bakterien
Mit dem Deep-Learning-Sprachmodell ProGen ist es Forschern aus den USA gelungen, neue antibakterielle Proteine herzustellen. Erste Labortests haben nach Angaben von Salesforce AI Research gezeigt, dass diese in der Lage sind, Erreger abzutöten. Ganz wie beim Vorbild aus der Natur zerstören die künstlichen Proteine die Zellwand von Bakterien.
Die von der KI designten Proteine ähneln der Enzym-Gruppe der Lysozyme, stehen in dieser Art aber nicht in der Natur bereit. 73 Prozent der synthetischen Proteine sollen eine Test-Zellwand durchbrochen haben. Bei natürlichen Proteinen, die in der Studie ebenfalls verwendet wurden, lag die Erfolgsquote nur bei 59 Prozent. Zwei der KI-Proteine sollen dabei schon in der Lage sein, lebende E. Coli-Bakterien abzutöten.
Die Erkenntnisse könnten im besten Fall dafür sorgen, neue Wirkstoffe schneller entwickeln zu lassen. Laut Salesforce AI Research wird das Deep-Learning-Sprachmodell bereits zur Entwicklung von Medikamenten verwendet. Multiple Sklerose und rheumatoide Arthritis stehen hier derzeit im Mittelpunkt (Quelle: heise online).
KI kann nicht nur bei der Entwicklung von Proteinen helfen. Wie künstliche Bilder erstellt werden, seht ihr im Video:
KI: Sprachmodelle helfen der Medizin
Nicht nur Salesforce AI Research forscht an medizinischen Anwendungsmöglichkeiten von KI-Sprachmodellen. Auch Googles Deepmind-KI Alphafold beschäftigt sich mit Proteinen, ebenso wie ein Team an der University of Washington, das ein Programm namens RoseTTAFold Diffusion entwickelt. Um besonders große Proteine kümmert sich das Programm Chroma des US-Startups Generate Biomedicines.