Verbraucherschützer mahnen aktuell Kunden von Klarna zur Vorsicht: Schon eine kleine Unaufmerksamkeit bei Bezahlungen kann zu einem Inkasso-Verfahren führen. Dabei haben die betroffenen Kunden eigentlich alles richtig gemacht – zumindest glauben das viele.
Klarna ist als Zahlungsanbieter in Deutschland sehr beliebt, rangiert aktuell auf Platz 2, nur geschlagen von PayPal. Entsprechend groß ist auch die Kundenzahl – und damit die Zahl derer, die laut Verbraucherschutz bei Zahlungen besonders auf der Hut sein müssen. Schon ein kleiner Fehler kann dafür sorgen, dass man eben nicht korrekt bezahlt hat (Quelle: Verbraucherzentrale Bundesverband/VZBV).
Klarna: Minimal geänderter Verwendungszweck hat fatale Folgen
Minimale Abweichungen beim Verwendungszweck können dazu führen, dass eigentlich korrekt überwiesene Beträge den Kundinnen und Kunden wieder rückerstattet werden. Praktisch ist das, wenn einem tatsächlich mal ein Fehler unterläuft.
Im Alltag vieler Nutzerinnen und Nutzer führt es jedoch dazu, dass Zahlungen bei den Händlern ausbleiben. Stimmt der Verwendungszweck nicht exakt mit den bei Klarna hinterlegten Angaben überein, wird dort die Rücküberweisung veranlasst, kommt nie beim Empfänger an.
Schneller als man es erwartet, steht dann ein Inkasso-Unternehmen parat, das nicht nur den ausstehenden Betrag fordert. Nein, Kunden müssen dann auch noch die Kosten des Inkasso-Verfahrens tragen. Das kann schnell unangenehm ins Geld gehen.
Wie kommt es zu den Problemen bei Klarna?
Offenbar entsteht das Problem, wenn Kunden sich nicht Zeichen für Zeichen an den vorgegebenen Verwendungszweck halten. So berichtet der VZBV von Fällen, in denen Kunden ihren Namen dem korrekten Verwendungszweck hinzufügten, in der Annahme damit die Zuordnung zu erleichtern. Doch genau das Gegenteil ist der Fall.
Ob Zahlung mit PayPal oder Klarna – wie ihr beim Onlineshoppen spart, erfahrt ihr im Video:
Klarna erklärt: „Zahlendreher oder manuelle Veränderungen des Verwendungszweckes führen tatsächlich zu Problemen in der Zuordnung von Zahlungen. Deswegen weisen wir Kunden auf unseren Rechnungen darauf hin, den korrekten Verwendungszweck anzugeben und auch von Sammelzahlungen abzusehen, d.h. jede Rechnung einzeln zu begleichen“ (Quelle: PC Welt).
Die Verbraucherschützer kritisieren auch, dass die Kontaktaufnahme mit Klarna kaum zur Lösung des Problems beitrage. Der Zahlungsanbieter hat bereits auf die Probleme reagiert. Man habe einen manuellen Abgleich zur Überprüfung eingeführt, der in vielen Fällen die Probleme lösen soll. Außerdem empfiehlt das Unternehmen, direkt über die Klarna-App zu zahlen, um solche Fälle möglichst ausschließen zu können.