Während Intel gerade unter Hochdruck an seinen neuen Desktop-Prozessoren der zehnten Generation arbeitet, scheint AMD eine andere Strategie zu fahren. Jetzt zieht der Underdog ein Ass aus dem Ärmel, das Fans des Chipherstellers bekannt vorkommen sollte.
Ryzen 3 1200 AF: AMD legt alten Prozessor neu auf
Während die Gerüchtelage um AMDs kommende Ryzen-4000-Prozessoren für den Desktop-Markt langsam überkocht, hat sich das Unternehmen in dieser heißen Phase dazu entschieden, still und heimlich einem alten Klassiker neues Leben einzuhauchen. Die Rede ist vom AMD Ryzen 3 1200. Der Vierkernprozessor der ersten Ryzen-Generation erschien bereits im Sommer 2017 und hat nun ein kleines Facelifting spendiert bekommen, wie ComputerBase berichtet. Dabei scheint AMD eine ähnliche Strategie zu fahren, wie bei der Neuauflage des Ryzen 5 1600, die nur einige Monate zurückliegt.
Denn anstatt einfach wieder die alten Produktionsstrecken anzuwerfen, verpasst man dem betagten Einsteiger-Chip ein Upgrade. Der neue Ryzen 3 1200 mit dem Produktkürzel „AF“ setzt nun auf die etwas neuere Zen+Architektur, wird also im 12-nm-Verfahren gefertigt.
So schafft es AMD gerade, Intel so richtig unter Druck zu setzen:
Neuer Ryzen-Prozessor: Was bedeutet das für potenzielle Kunden?
Grundsätzlich dürfen sich potenzielle Käufer des Ryzen 3 1200 über diese Änderung freuen – sie bekommen einen neueren Chip zum günstigeren Preis. Denn wie ein Blick auf den Preisvergleich zeigt, werden für die alte Version des Ryzen 3 1200 gerade stolze 70 Euro aufgerufen. Die neue Version hingegen kostet gerade einmal etwas mehr als 56 Euro.
Leistungstechnisch dürfte sich aufgrund des Architektur-Upgrades auch etwas getan haben, große Sprünge sollte man jedoch nicht erwarten – die restlichen technischen Spezifikationen sind schließlich gleich geblieben, wie ein Blick auf die Vergleichstabelle zeigt:
Prozessor | AMD Ryzen 3 1200 | AMD Ryzen 3 1200 AF |
Kerne / Threads | 4/4 | 4/4 |
Taktrate (Base / Boost) | 3,1 GHz / 3,4 GHz | 3,1 GHz / 3,4 GHz |
Fertigungsverfahren | 14 nm | 12 nm |
Architektur | Zen | Zen+ |
TDP | 65 Watt | 65 Watt |
Doch lohnt sich der Kauf des betagten Chips überhaupt? Je nach Anwendungsfall kann die Investition in die Neuauflage des Ryzen 3 1200 durchaus Sinn machen. Zwar bietet AMD mit dem Athlon 3000G einen noch günstigeren Prozessor an, der sogar eine integrierte Grafikeinheit besitzt, hier kommen dann aber nur 2 Kerne zum Einsatz. Wir sind gespannt, ob AMD diese Strategie beibehalten und in Zukunft weitere Klassiker der Ryzen-Prozessoren neu auflegen wird.