Rechnen konnte mit so einem Elektroauto der Bayern wohl keiner: BMW präsentiert auf der CES 2023 seinen Technologieträger, der in knallbunten Farben daherkommt – zumindest wenn die Kunden es so wollen. Doch der BMW i Vision Dee hat noch weit mehr auf Lager.
BMW bekennt Farbe: E-Auto-Konzept wird zum Chamäleon
Es gibt vieles am Technologieträger i Vision Dee (kurz für Digital Emotional Experience oder digitales emotionales Erlebnis), das auf den ersten Blick nicht nach BMW aussieht. Zu aller erst springt aber die – manchmal – quietschbunte Farbkombination heraus, in der das Konzept-E-Auto erstrahlen kann. Dank der vom letztjährigen iX Flow bereits bekannten E-Ink-Segmente gibt es bei diesem Stromer mehr Farbe, als BMW je gewagt hat.
Dafür wurde ePaper-Folie auf die Karosserie aufgebracht, unterteilt in 240 Segmente. 32 Farben stehen zur Auswahl, die Panels können für vielfältige Kombinationen separat angesteuert werden. Ob klassisch eintönig, grellbunt oder viele Kombination dazwischen, beim i Vision Dee kommen Paradiesvögel voll auf ihre Kosten. Ob die Technik in dieser extremen Form auch in Serie geht, hat BMW aber noch nicht verraten.
Ganz im Gegenteil zur nächsten Neuerung, die sich ebenfalls sehen lassen kann. Das Konzeptauto verfügt über ein durchgängiges Head-up-Display, das die Frontscheibe auf der gesamten Breite durchzieht – als erstes in der Automobilbranche, wie BMW stolz verkündet. Ab 2025 soll diese Display-Technik in den Fahrzeugen von BMWs „Neuer Klasse“ Einzug halten.
Eine fünftstufige Regelung gibt dabei vor, wie viele Inhalte auf die Windschutzscheibe geworfen werden: Stufe 1 ermöglicht freie Sicht, während auf Stufe 2 nur grundlegende Fahrinformationen angezeigt werden. Immer mehr übernehmen dann AR-Inhalte bis Stufe 5 BMW zufolge dann einen „Einstieg in virtuelle Welten“ bietet. Dort füllen AR-Inhalte praktisch die gesamte Frontscheibe. Entsprechend dürfte die letzte Stufe sich während der Fahrt nicht nutzen lassen – oder BMW macht bis zum Start einen riesigen Sprung beim autonomen Fahren.
Immer teurere E-Autos: i Vision Dee von BMW ist ein gutes Zeichen
Auffällig ist von außen außerdem die Form: BMW bleibt der Limousine treu, doch der i Vision Dee wirkt kurz für ein Modell der Bayern. Lässt man die hochtechnisierten Features außen vor, die sicher ihren Preis hätten, wirkt das Concept Car wie ein Mittelklasse-Fahrzeug. Auch wenn der i Vision Dee nicht für den Verkauf gedacht ist, dürfen preissensible Kunden für die Zukunft weiter hoffen, hatte BMW doch kurz zuvor erklärt, das Einstiegssegment nicht aufzugeben.