Und, schon angegrillt? Bei den Temperaturen gehe ich mal davon aus. Jetzt keimen sie wieder auf, die alten Streitgespräche – Kohle, Gas oder Elektro? Dabei ist die Antwort doch klar: Für mich muss es qualmen, bis der Bauchspeck auf dem Feuer platzt.
In der heutigen Ausgabe der Wochenend-Kolumne auf GIGA widme ich mich mal ausnahmsweise sehr antiker Technik, nämlich dem Holzkohlegrill. Da verhalte ich mich zugegeben geistig wie ein Neandertaler. Obwohl natürlich auch ich weiß, dass Gas- und Elektro-Grills vernünftiger, weil gesünder und auf lange Sicht auch kostengünstiger sind, entscheide ich mich dann doch für die qualmende und stinkende Alternative.
Der Holzkohlegrill = das Höhlenfeuer des iPhone-Nutzers
Ich möchte auch gar keine pseudowissenschaftliche Begründung dafür vorlegen, meine subjektive Überzeugung genügt mir da vollends. Es ist halt dieses archaische Gefühl des echten Feuers und die Vorstellung, das zuvor erlegte Wild in der Gluthitze der versammelten Sippe zu kredenzen. Natürlich hilft heute Zündholz und das Rind schieße ich auch nicht auf der Weide, sondern bringe es mit meiner Visa-Karte beim Fleischer zum „Abschuss“. Kurzum: Der Holzkohlegrill – die letzte Illusion des Höhlenfeuers für den iPhone-Nutzer von heute.
Hey, ihr Gas- und Elektrogriller … ihr kauft euch bestimmt auch so was, oder?
Zu viel Technik stört da nur. Will ich die, gehe ich in die Küche an den Herd, nicht in den Garten. Dort draußen unter den Sternen will ich der Herr des Feuers sein, derjenige, der dem Flammengott huldigt und den Altar mit Fleisch belegt. Gemüse? Welcher Frevel, hinfort damit zur Gas- und Elektro-Fraktion.
Meine Gedanken zum Wochenende: Die Kolumne möchte Denkanstöße liefern und den „News-Schwall“ der Woche zum Ende hin reflektieren. Eine kleine Auswahl der bisherigen Artikel der Kolumne:
3 persönliche Tipps für angehende Grillmeister
Damit das barbarische Fest gelingt, gilt es aber auch den einen oder anderen Tipp von mir zu befolgen:
- Meist genügt auch ein preiswerter Kugelgrill vom Discounter, wer mehr Geld hat, darf auch zum Premium-Gerät von Weber greifen. Elitäre Nutzer eines iPhone 11 Pro in Mitternachtsgrün müssen aber selbstverständlich den sauteuren Keramikgrill „Green Egg“ erstehen, versteht sich.
- Finger weg von „Wegschmeiß-Grills“! Diese „Alu-Schalen des Grauens“ sind eine einzige Katastrophe der eigenen Erfahrung nach und enden meist mit zwangsweise nachgebratenem Grillgut in der Pfanne auf dem heimischen Herd.
- Ein Anzündkamin ist jeden Cent wert – einfacher kann man gar kein Feuer machen. Kohle oder Briketts oben rein, Holzanzünder anfeuern, Kamin daraufstellen, 20 Minuten warten – fertig.
In diesem Sinne: Ich wünsche viel Freude beim „Feuerfest“ im heimischen Garten. Aber immer an die Sicherheit denken.
Hinweis: Die in diesem Artikel geäußerten Meinungen stellen ausschließlich die Ansichten des Autors dar und sind nicht notwendigerweise Standpunkt der gesamten GIGA-Redaktion.