WhatsApp, Telegram, Signal und Co. könnten vor einer großen Umstellung stehen. Was zunächst nach einer interessanten Idee klingt, hätte aber einen unschönen Effekt, wie sich bei genauer Betrachtung zeigt. Die EU-Abgeordneten sind sich noch nicht einig.
WhatsApp, Telegram und Signal sollen kommunizieren können
In der EU-Kommission ist die Idee aufgekeimt, dass sich Messenger wie WhatsApp, Telegram, Signal und viele andere Dienste untereinander doch verstehen könnten. Nachrichten, die man als WhatsApp-Nutzer schreibt, könnten dann auch an Nutzer von Telegram geschickt werden. Was im ersten Moment genial klingt und viele Probleme lösen könnte, würde die Innovation und Weiterentwicklung lahmlegen. Das hat die Vize-Kommissionspräsidentin Margrethe Vestager im Interview mit dem Handelsblatt verraten. Es würde ein SMS-Effekt drohen.
Konkret geht es darum, dass wie bei der SMS Nachrichten unabhängig von dem Messenger überall ankommen sollen. Das würde aber dafür sorgen, dass alle Messenger die gleichen Funktionen haben müssten. Denn es müssten nicht nur Nachrichten ankommen können, sondern auch alle anderen Inhalte wie Bilder, Videos, Dokumente und mehr. Die Messenger sollen laut dem EU-Plan kompatibel miteinander werden – und das würde neue Funktionen fast unmöglich machen. Kommt ein neues Feature nämlich raus, müssten alle anderen Messenger die Funktion auch erhalten. Zudem müsste die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung übergreifend funktionieren.
Holt alles aus WhatsApp heraus:
Idee liegt bisher auf Eis
Aktuell hat man erkannt, dass die Idee zur Zusammenführung der Messenger wie WhatsApp, Telegram, Signal und Co. zu Problemen führen würde. Ob das aber immer so bleibt, wird die Zeit zeigen. Vielleicht findet man einen guten Mittelweg, bei dem die Nutzer unterschiedlicher Messenger miteinander kommunizieren können, ohne dass die Messenger ihre Innovationskraft verlieren und den SMS-Effekt erleiden, wo der Funktionsumfang dann irgendwann eingefroren wird. Dahin wollen wir mit Sicherheit nicht kommen.