Die neuen Alder-Lake-Prozessoren sollen aufgrund ihrer komplett neuen Architektur vor allem für Spieler interessante Vorteile gegenüber der Konkurrenz bieten – das lässt Intel in einem Interview verlauten. Doch um wirklich alles aus den neuen Chips zu holen, sind auch die Spieleentwickler gefragt.
Zocken und nebenbei Netflix gucken – und das ohne Leistungseinbußen?
Intel geht bei seinen Alder-Lake-Prozessoren einen völlig neuen Weg. Statt der üblichen Architektur setzt man bei den kommenden Chips auf eine big.LITTLE-Bauweise. Das bedeutet, dass auf der CPU sowohl Hochleistungs-Rechenkerne aber auch energieeffiziente und leistungsschwächere Kerne verbaut sind.
Laut Intel soll das vor allem für Spieler einen interessanten Vorteil bieten – zumindest dann, wenn sie einige Hintergrund-Prozesse während ihrer Spiele-Session laufen haben. Dies legte Intel-Mitarbeiter Ran Berenson in einem Interview nahe:
„Das beste Beispiel, das wir im Labor haben, ist das Spielen parallel zu anderen Workloads, die Sie ausführen. Das kann Streaming sein, das kann Webbrowsing sein. Das ist ein großartiges Beispiel dafür, dass das Spiel auf dem Performance-Kern läuft und die Nebenaktivitäten auf dem Efficient-Kern. Und Sie können das Spiel mit der gleichen Leistung ausführen, auch wenn Sie andere Aufgaben parallel laufen lassen.“
(Quelle: PCGamer)
Wer also beispielsweise beim Abfarmen der Daily Quests in Genshin Impact gerne ein paar YouTube-Videos oder Netflix-Serien im Hintergrund laufen lässt, soll mit den neuen Intel-Prozessoren keinerlei Performance-Einbußen feststellen können. Das einzige Problem: Schon jetzt hält sich dieser Leistungsabfall bei modernen Systemen in solchen Szenarien in Grenzen. Wie groß der Unterschied am Ende wirklich ist, wird sich erst noch zeigen müssen.
Und was ist sonst noch Wichtiges in der Gaming- und Technik-Welt passiert? Wir fassen alles kurz und knapp für euch in den GIGA Headlines zusammen:
Neue Prozessor-Architektur: Intel baut auf die Hilfe der Spieleentwickler
Berenson sieht neben diesem eher indirekten Vorteil für Spieler jedoch auch weiteres Potenzial für Leistungsverbesserungen. Aber damit das funktioniert, müssten die Entwickler ihre Spiele auf die neue CPU-Architektur optimieren:
„Wenn das Spiel so optimiert ist, dass viele Threads genutzt werden – und es sich nicht um die alten Spiele von heute handelt – kann es für das Spiel sehr vorteilhaft sein, die Physik auf einem bestimmten Kern laufen zu lassen und die Audioansagen auf dem anderen Kern. Es gibt also viel Raum für Optimierungen für Spiele, die wirklich wissen, wie sie alle Threads nutzen können.“
Ob die Spieleentwickler auf diese Entwicklung Intels in Zukunft Rücksicht nehmen werden, bleibt abzuwarten. Aktuell geht man davon aus, dass Intels neue Alder-Lake-Prozessoren im Winter 2021 an den Start gehen – auch AMDs neue Ryzen-6000-Chips sollen noch in diesem Jahr erscheinen.