Bekommen AMD und Nvidia im Grafikkarten-Bereich bald Konkurrenz von Intel? Auf der CES stellte der Prozessorprimus erstmals seine neue dedizierte Grafikkarte vor, konkrete Angaben zur Leistungsfähigkeit wurden jedoch nicht gemacht. Ein bekannter Technik-YouTuber hat es mit einem Trick jedoch geschafft, die Performance ermitteln zu können – das Ergebnis überrascht.
Intel DG1 Xe: Gamers Nexus ermittelt Leistung der Grafikkarte
Intel arbeitet an einer eigenen Grafikkarte – das wissen wir inzwischen seit knapp einem Jahr. Auf der diesjährigen CES konnte man bereits einen Blick auf den neuen Grafikbeschleuniger werfen und sich von der Leistung der GPU überzeugen – zumindest teilweise. Zwar dürften die anwesenden Pressevertreter auf einem Laptop, der mit Intels neuer DG1 Xe augestattet war, selber eine Runde Destiny 2 spielen, eine FPS-Anzeige, mit der man auf die Performance schließen könnte, gab es währenddessen jedoch nicht zu sehen. Das Spiel lief in Full-HD-Auflösung, die Grafikeinstellungen waren auf niedrig gesetzt. Mehr Informationen gab es nicht.
Doch diese Einschränkung konnte Steves Team von Gamers Nexus umgehen, indem sie das Gameplay in einer besonders hohen Bildrate mit ihrer Kamera aufnahmen und im Anschluss die neu berechneten Bilder zählten und durch die verstrichene Zeit teilten. Das Ergebnis: Im Durchschnitt erreichte das Spiel eine Bildrate von rund 46 FPS – und das in einem grafisch eher schlichten Spielsetting, in dem es keine Kampfsituationen gab.
Intels neue Grafikkarte: Das Ergebnis enttäuscht
Mit anderen Worten: Ein echtes Leistungsmonster scheint Intels neue Grafikkarte nicht zu sein, denn Destiny 2 ist kein besonders performancehungriges Spiel. Doch wenn der Stromverbrauch entsprechend gering ausfällt, könnte Intel AMD und Nvidia immerhin im Einsteiger-Bereich Konkurrenz machen.
Doch selbst in diesem Segment könnte es der Branchenprimus schwer haben. Schließlich bieten selbst die Onboard-Grafiklösungen von aktuellen Prozessoren inzwischen ausreichend Leistung, um Esports-Spiele bei niedrigen Einstellungen in flüssigen Bildraten spielen zu können, wie wir am Beispiel unseres 300-Euro-Rechners beweisen konnten:
Mit diesem Ergebnis könnte Intel Gefahr laufen, sich zwischen die Stühle zu setzen. Natürlich spielt auch der Preis der Grafikkarte eine besondere Rolle, dazu wurde während der CES jedoch keine Angaben gemacht. Fakt ist: Mit dieser GPU wird Intel den PC-Gaming-Markt höchstwahrscheinlich nicht umkrempeln. AMD und Nvidia scheinen vorerst weiterhin die Platzhirsche zu bleiben.