In China startete bereits die Film-Adaption der beliebten Monster Hunter-Spiele. Mit einer Szene machte sich der Film beim heimischen Publikum zum Teil aber sehr unbeliebt, diese wurde von einigen Zuschauern als sehr rassistisch empfunden. Eine Reaktion ist das Review-Bombing von Monster Hunter: World.
Das Spiel Monster Hunter: World bekommt auf Steam gerade Tausende negative Reviews. Das liegt aber nicht an einem vergeigten Update oder dem Zurücksetzen aller Charaktere, sondern an einer kontroversen Szene der Film-Adaption des Franchises.
Am Wochenende startete der Monster Hunter-Film zuerst in den chinesischen Kinos. Für gewöhnlich werden solche Produktionen durch offizielle Kontrollen erst überprüft und dann freigeben, eine Film-Szene erregte dennoch viel Ärger beim chinesischen Publikum. Diese Szene wurde von einigen Zuschauern als sehr rassistisch empfunden und der Film wurde daraufhin auf Social Media scharf kritisiert.
Laut Daniel Ahmad, einem Analysten beim Consulting-Unternehmen Niko Partners, das auf Gaming im asiatischen Raum spezialisiert ist, wurde der Film nach nur einem Tag aus den Kinos genommen.
Die Szene wurde aus dem Netz genommen. Sie zeigt zwei Soldaten, der eine weiß, männlich, der andere Asiate. Der erste Soldat fragt: „What?“, worauf der asiatische Soldat antwortet: „Look at my knees!“ Der erste Soldat fragt daraufhin: „What kind of knees are these?“, worauf der andere antwortet: „Chi-nese!“ Es soll also ein Witz sein, der mit der englischen Aussprache der zweiten Silbe von „chinese“ spielt, die eben genau so kling wie das englische Wort „knees“.
Warum ist dieser Witz so problematisch?
Derselbe „Witz“ wird in einem alten Schulhof-Reim benutzt, der in der Regel zur Beleidigung von asiatischen Mitschülern dient. „Chi-nese, Jap-a-nese, dir-ty knees, look at these,“ geht der Reim, wobei mit Gesten, die im ost- und südostasiatischen Raum verbreitet Epikanthus-Falte nachgemacht wird und so die non-verbale Variante der rassistischen Beleidigung „Schlitzauge“ hinzufügt.
Diesen „Witz“ in einer Variante in Monster Hunter zu finden, kam bei vielen Zuschauern nicht gut an und führte zu einem Social Media-Shitstorm in China. Der Film wurde zwar über Nacht umgeschnitten, ist aber auch ohne die Szene in China nicht mehr zu sehen.
Was hat das mit dem Spiel zu tun?
Auf der Steam wurde die Store Page von Monster Hunter: World mit negativen Bewertungen überhäuft, die eine Reaktion auf den Film beinhalten. Mittlerweile sind dort Reviews von den verschiedensten Menschen zu lesen, die häufig rassistische Stereotypen aufgreifen und Beleidigungen enthalten. Mit dem Spiel selbst hat dieses Review-Bombing natürlich nichts zu tun, es zieht nur die Bewertungen runter, da viele dort nun ihren Hass entladen müssen.
Eine der Produktionsfirmen Constantin Films, die ihren Sitz übrigens in München haben, hat sich mittlerweile öffentlich entschuldigt und versicherte, dass die Szene niemanden diskriminieren oder beleidigen sollte.
Der Verlust des chinesischen Kino-Marktes dürfte den Film einiges an Einnahmen kosten. Durch die Corona-Pandemie bedingt können Kino-Filme nur begrenzt an den Start gehen, der Wegfall eines großen Landes wie China ist also ein herber Rückschlag für alle Beteiligten.