Kabelgebundene Kopfhörer sind eigentlich technisch überholt und wurden durch drahtlose Bluetooth-Headphones verdrängt. Trotzdem gibt es bei jungen Menschen einen Gegentrend – und ausgerechnet ein Modell aus den Achtzigerjahren ist der Anführer dieser Bewegung.
Gekommen, um zu bleiben: Während Bluetooth-Kopfhörer mittlerweile alle paar Jahre (oder sogar schneller) durch ständig neue Modelle ersetzt werden, ticken die Uhren im Bereich der kabelgebundenen Kopfhörer deutlich langsamer. So wird der 1984 erstmals erschienene Koss Porta Pro (bei Amazon ansehen) weiterhin in fast unveränderter Form gebaut und verkauft. Das Ding ist nicht totzukriegen – ganz im Gegenteil, es ist aktuell heiß gefragt („lit“).
Fashion-Influencer empfehlen den Koss Porta Pro
„Kopfhörer, die zu jedem Outfit passen“ – mit solchen Ansagen befassen sich Fashion-Influencer bei TikTok mit Kopfhörern. Es geht dabei weniger um technische Daten, sondern um den Look.
Klarer Favorit der Szene ist der Koss Porta Pro, der nach Einschätzung der Modeexpertinnen und -experten äußerst variabel einsetzbar ist. „Sie sind endlich da“, freut sich drugtelevision (17.000 Follower) und präsentiert stolz ihren Porta Pro:
Für Außenstehende vielleicht etwas seltsam, denn das Design des Koss Porta Pro wirkt – vorsichtig formuliert – eher sachdienlich als progressiv. Der blanke Metallbügel, die sichtbaren Steuerelemente – man darf davon ausgehen, dass dieser Kopfhörer ursprünglich nicht als Mode-Accessoire gedacht war. Wahrscheinlicher ist, dass ein leichtes Gewicht den Vorrang hatte. „Er war in der Tat einer der ersten Kopfhörer, der speziell für tragbare Anwendungen entwickelt wurde,“ erläutert Tyll Hertsens im Fachmagazin Stereophile.
Vielleicht ist es aber genau dieses markante und aus der Zeit gefallene Design, das den Porta Pro so beliebt macht. Mit diesem Kopfhörer fällt man auf, zeigt Charakter – und kombiniert souverän Vintage-Mode mit einem Technikgadget zu einem stimmigen Gesamtbild. Ein ähnliches Phänomen lässt sich auch bei den Apple Earpods (mit Kabel) beobachten, seitdem immer mehr Promis damit gesichtet wurden.
Damals war er ein wegweisendes Stück Technik, ist aber heute in manchen Aspekten kaum noch konkurrenzfähig: Der Porta Pro ist nicht nur kabelgebunden und schränkt so die Bewegungsfreiheit ein, er ist auch ohraufliegend und dämmt Außengeräusche kaum ab. Moderne Features wie Noise Cancelling (ANC) sind nicht vorhanden.
Dafür muss man den Kopfhörer nicht aufladen, da er keinen Akku hat und seine Energie über die Klinkenbuchse (3,5 mm) bezieht. Auch die Klangqualität wird von zahlreichen Fans (schon vor dem aktuellen Fashion-Hype) als außerordentlich gut eingestuft. Ein weiteres Pro-Argument ist der Preis: Im Handel ist der Koss Porta Pro für unter 40 Euro zu finden – das ist im Vergleich zu modernen True-Wireless-Modellen bekannter Marken relativ günstig.
Weitere kabelgebundene Kopfhörer stellen wir euch in unserer Kaufberatung vor: