Für Besitzer von Gasheizungen sind es keine guten Nachrichten: Ab 2027 könnten die Gaspreise für Verbraucher drastisch steigen, weil die CO₂-Kosten dann vom Markt bestimmt werden. Die mögliche Preisexplosion könnte den Umstieg auf umweltfreundliche Heizsysteme noch attraktiver machen.
Gas-Unsicherheit: CO₂-Preis wird Markt überlassen
Mit dem Jahr 2027 könnte eine neue Ära der Gaspreise anbrechen: Der CO₂-Preis wird nicht mehr staatlich kontrolliert, sondern vollständig dem Markt überlassen. Für Besitzer von Gasheizungen könnte es deutlich teurer werden als bisher (Quelle: Telepolis).
Der Hintergrund: Derzeit ist der CO₂-Preis in Deutschland noch fest in politischer Hand und liegt bei 45 Euro pro Tonne. Die Bundesregierung plant, ihn bis 2026 auf bis zu 65 Euro zu erhöhen. Ab 2027 soll der Preis jedoch durch das europäische Handelssystem bestimmt werden – was Prognosen zufolge zu Preisen von bis zu 300 Euro pro Tonne führen könnte. Ein solcher Preisanstieg hätte massive Auswirkungen auf die Kosten für Gas und damit direkt auf die Haushalte.
Mieter und Eigenheimbesitzer müssten mit deutlich höheren Nebenkosten rechnen. Frühere Warnungen des Deutschen Mieterbundes bei einem CO₂-Preis von 25 Euro bezifferten die Mehrkosten bereits auf bis zu 100 Euro pro Jahr und Haushalt. Mit den zu erwartenden Preissteigerungen nach 2026 könnten diese jedoch deutlich überschritten werden.
Strompreise lassen sich durch ein Balkonkraftwerk drücken:
Gaspreise: Verbraucher zahlen drauf
Das Preisrisiko betrifft nicht nur Privathaushalte, sondern auch große Energieversorger und Stadtwerke, die langfristige Gaslieferverträge abschließen. Viele Versorger versuchen, das Risiko durch spezielle Vertragsklauseln auf die Kunden abzuwälzen.
Ein geplantes Klimageld, das direkt an die Bürger ausgezahlt wird, könnte den finanziellen Druck zumindest mindern und Anreize schaffen, auf umweltfreundlichere Heizmethoden umzusteigen. Trotz Dringlichkeit hat die Bundesregierung die Einführung bisher nicht konkret umgesetzt.