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Kostenvorteil bei E-Autos: Verbrenner-Gegnern gehen die Argumente aus

Die Absage an den Verbrenner kommt E-Auto-Kunden wohl noch länger teuer zu stehen. (© IMAGO / Joerg Boethling)
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Wer ein E-Auto kauft, muss sich – Umweltbonus hin oder her – oft mit hohen Preisen arrangieren. Langfristig aber sollte das Elektroauto nicht nur die umweltfreundlichere, sondern auch die günstigere Alternative zum Verbrenner sein. Danach sieht es bisher leider nicht aus.

Verbrenner im Vorteil: E-Autos sind teurer – und bleiben es auch

Elektroautos müssen sich schrittweise von dem Image verabschieden, dass Kunden damit eine Menge Geld sparen können. Diesen Eindruck gewinnt man zumindest beim Blick auf die aktuelle Lage. Das liegt nicht nur an den extrem gestiegenen Strompreisen. Batteriebetriebene Fahrzeuge sind deutlich teurer in der Anschaffung – und waren es von Beginn an. Vieles deutet darauf hin, dass sich an diesem Preisgefälle zu Ungunsten von E-Autos so bald nichts ändern wird.

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Genau davor warnen aktuell mehrere Autobauer, ganz vorn mit dabei ist VW: Arno Antlitz, Finanzchef des Konzerns, zu dem auch Marken wie Skoda, Porsche und Audi gehören, zufolge werden Neuwagen in Zukunft teurer. Selbst wenn VW Kostensteigerungen aufzufangen versuche, um den Kunden erschwingliche Fahrzeuge anbieten zu könne, führe kein Weg an steigenden Preisen vorbei. Ein kleiner Lichtschimmer bleibt: VW will weiter am Fenster zwischen 20.000 und 25.000 Euro für sein günstigstes E-Auto festhalten – zumindest bisher.

Der Vorstandschef des Konzerns, Oliver Blume, hat obendrein klargestellt, dass es bei VW keine kurzfristigen Preissenkungen geben soll. Aus Kundensicht ist das gleich eine doppelte kalte Dusche: Die Preise steigen tendenziell eher noch weiter und mit Angeboten ist nicht zu rechnen. Wer sich in dieser Situation mit einem Neuwagen eindecken will, sollte also tiefe Taschen haben.

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Mobilität – da tut sich was: E-Autos, elektrische Fahrräder, E-Scooter, ein Nachfolger für das 9-Euro-Ticket in Bus und Bahn – all das bewegt uns im doppelten Sinn. Und was hat sich in Sachen Mobilität so getan?

Autobauer und Politiker einig: Euro 7 darf so nicht kommen

Denn VW ist mit der Prognose nicht allein: Auch beim französischen Hersteller Renault stehen die Zeichen auf Preissteigerung. Luca de Meo, Chef des Autobauers, warnte zuletzt vor den Auswirkungen von Euro 7. Die geplante Abgasnorm beschäftigt sich zwar in erster Linie mit Verbrenner. Doch die Entwicklung emissionsärmerer klassischer Motoren, um Euro 7 einzuhalten, würde Kapital binden.

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Dieses Geld könnte schlimmstenfalls nicht mehr zur Verfügung stehen, um Elektroantriebe weiterzuentwickeln. Das wiederum dürfte die höheren Preise für E-Autos auch noch für die kommenden Jahre stabilisieren. Eine Sorge, die auch die deutschen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann, Markus Söder und Stephan Weil teilen. Sie haben den Bundeskanzler in einem offenen Brief aufgefordert, die aktuelle Fassung von Euro 7 nicht zu unterstützen. Mercedes, BMW und VW werden es den Länderchefs danken.

China-Hersteller teuer, nur Tesla kann die Preise drücken

Doch nicht nur die europäischen Hersteller machen derzeit wenig Hoffnung auf sinkende Preise. Ford hat etwa klargestellt, dass die Preissenkungen für das elektrische Aushängeschild Mustang Mach-E nur für den US-Markt gedacht sind. Deutsche Kunden brauchen demnach kaum auf fallende Preise setzen.

Von China-Schnäppchen ist bei den neuen E-Auto-Marken keine Spur:

E-Autos aus China: Keine klassischen China-Schnäppchen! Abonniere uns
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Und selbst die chinesischen Hersteller, die immer mehr auf die europäischen Märkte setzen, wollen mit ihrem neuen Selbstverständnis auch das chinesische Billig-Image abstreifen. Wer sich ein E-Auto der neuen Marken wie Nio, BYD, Ora oder Wey zulegen will, muss mindestens so tief in die Tasche greifen wie für vergleichbare Modelle etablierter Marken – wenn nicht sogar mehr. Bei den deutschen Kunden kommt diese Strategie aber nicht an.

Für deutsche Kunden gibt es derzeit praktisch nur bei Tesla echte Rabatte. Aber der US-Hersteller ist auch nie eine Volumenmarke gewesen. Selbst das günstigste Model 3 zum derzeitigen Bestpreis ist längst nichts für jeden Autokäufer.

All diese Probleme zeigen: Wer aktuell auf einen Preisvorteil von E-Autos spekuliert, muss wirklich sehr optimistisch an die Sache herangehen – oder einen jahrelangen Atem haben. Denn die Kostenfrage ist zwar aktuell entscheidend. Doch der Verbrenner hat ein Ablaufdatum: In der EU heißt es spätestens ab 2035 nicht mehr: Will ich mein Geld für ein E-Auto oder einen Verbrenner ausgeben? Sondern: Elektroauto oder gar keins.

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