Die Krankschreibung per Video soll bleiben und das auch über Corona hinaus. Jens Spahn fordert in einem aktuellen Gesetzesentwurf, die zur Bekämpfung der Pandemie geschlossenen Regelungen für Krankschreibungen auf Distanz auszuweiten. Dafür sollen künftig auch Videocalls ausreichen, jedoch abhängig von der Schwere der Krankheit.
Krankschreibung wird digital – und das dauerhaft
Mit laufender Nase und Kratzen im Hals erst einmal zum Hausarzt fürs Attest – wenn es nach Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) geht, soll es das in Zukunft nicht mehr geben. Einem Gesetzesentwurf zur Folge will das Gesundheitsministerium Arbeitnehmern dauerhaft ermöglichen, sich per Videoanruf und somit auf Distanz vom Arzt krankschreiben zu lassen.
Wie das RedaktionsNetwerk Deutschland (RND) im Bezug auf den Entwurf berichtet, sollen damit „bei einfach gelagerten Erkrankungsfällen“ mögliche Ansteckungen „über das Wartezimmer“ vermieden werden. Mit der gesetzlichen Regelung geht das Gesundheitsministerium unter Jens Spahn einen großen Schritt im Zuge der Digitalisierung in der Medizin.
Auf die AHA-Regeln sollte man achten:
Im Videocall krankschreiben oder Attest verlängern
Aus dem Entwurf des „Gesetzes zur digitalen Modernisierung von Versorgung und Pflege“ geht hervor, dass Erstkrankschreibungen bis zu sieben Tage möglich werden sollen. Auch die Verlängerung um bis zu weitere sieben Tage werde dann ohne Arztbesuch auskommen. Eine persönliche Bekanntschaft zwischen Arzt und Patient (etwa durch frühere persönliche Termine) wird nicht mehr vorausgesetzt. Der Gesetzesentwurf sieht weiter vor, dass die entsprechende Richtlinie durch den Gemeinsamen Bundesausschuss, höchstes Entscheidungsgremium der gesetzlichen Krankenversicherung, angepasst werden soll.
Angeregt wurde diese neuerliche Erweiterung der gesetzlichen Bestimmungen durch die Entwicklung der Corona-Pandemie. Während der anhaltend hohen Infektionszahlen ist aktuell zudem die Krankschreibung per Telefon wieder möglich, jedoch vorerst nur bis zum Jahresende. Bringt Spahn den Gesetzesentwurf durch, könnte die telefonische Krankschreibung wohl auch dauerhaft durch den Videocall ersetzt werden.