Wer sich ein Elektroauto zulegt, hat vor dem Kauf wichtige Fragen. Die Möglichkeit zum einfachen Aufladen des E-Autos steht dabei oft im Vordergrund. Eine neue Untersuchung zeigt nun, dass Deutschland gerade in diesem Bereich noch viel Aufholbedarf hat.
E-Autos: Öffentliche Ladesäulen ungleich verteilt
Politik und Gesellschaft drängen Autofahrer geradezu, sich beim nächsten Fahrzeug für ein E-Auto zu entscheiden. Neben einer geringeren Umweltbelastung im Betrieb wird auch gerne auf den Bonus in Höhe von bis zu 9.000 Euro verwiesen, der zuletzt verlängert wurde. Im Alltag stehen nicht wenige E-Auto-Fahrer aber vor einem Problem, denn die nächste öffentlich zugängliche Ladesäule ist mitunter weit weg.
Wie groß das Problem ist, macht eine neue Untersuchung deutlich: Zahlen der Bundesnetzagentur zufolge sind in mehr als der Hälfte der Gemeinden in Deutschland keine öffentlichen Ladesäulen für E-Autos zu finden. Das sind 6.516 der insgesamt 10.796 Gemeinden – über 60 Prozent.
Je nach Bundesland ergibt sich ein unterschiedliches Bild. Das Schlusslicht bildet Rheinland-Pfalz, wo es in 1962 der 2302 Gemeinden keine zugängliche Tankstelle für Strom gibt. In Bayern sind es 994, in Mecklenburg-Vorpommern 622 ohne öffentliche Säulen (Quelle: n-tv). Auch in Thüringen haben viele E-Auto-Besitzer das Nachsehen und müssen teils weite Strecken auf sich nehmen.
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Viele E-Ladesäulen in Nordrhein-Westfalen
Deutlich besser sieht es in Nordrhein-Westfalen aus. Der Untersuchung nach müssen zum Stichtag (1. November 2021) nur 8 von 396 Kommunen bislang ohne öffentliche Ladesäulen auskommen. Bei der Bundesnetzagentur sind alle Stromtankstellen erfasst, die nach dem 17. März 2016 in Betrieb genommen wurden und dabei eine Ladeleistung von mindestens 3,7 Kilowatt erbringen.
Politiker verschiedener Parteien haben sich bereits zu den Ergebnissen geäußert. Linke-Fraktionschef Dietmar Bartsch spricht von einem „großen Ladesäulenversagen“. Für den Umstieg zur E-Mobilität fehlen ihm zufolge insbesondere in ländlichen Regionen die Voraussetzungen. Volker Wissing (FDP), neuer Bundesminister für Digitales und Verkehr, hält die Zahlen von Rheinland-Pfalz für „desaströs“.