LG ist eine feste Größe auf dem TV-Markt und vor allem für seine hervorragenden OLED-Fernseher bekannt. Die Südkoreaner wollen aber mehr – und schrecken auch nicht zurück, dafür ein großes Opfer zu bringen.
Ob Prozessor, Arbeitsspeicher oder Betriebssystem: Moderne Smart-TVs unterscheiden sich kaum mehr von klassischen Computern. Vor allem die Frage des „besten“ Betriebssystems ist mittlerweile zu einem ähnlich erhitzten Glaubenskrieg wie das Duell zwischen Windows und macOS geworden. Ähnlich wie einst Microsoft möchte LG mit webOS jetzt den Lizenzweg einschlagen.
LG will webOS an andere TV-Hersteller lizenzieren
In diesem Jahr will LG webOS für andere Hersteller öffnen und das Betriebssystem lizenzieren, wie FlatPanelsHD berichtet. Zu den ersten Lizenznehmern gehören Blaupunkt und Konka, die TV-Geräte in den Vereinigten Staaten auf Basis von webOS anbieten werden. Die Fernseher besitzen eine Diagonale zwischen 42/43 und 75 Zoll und basieren auf der LCD-Technik. Ob und wann die Fernseher außerhalb der USA auf den Markt kommen, ist zum aktuellen Zeitpunkt nicht bekannt.
Interessant: Sowohl Blaupunkt als auch Konka setzen auf webOS 5.0. Unlängst hat LG aber bereits Version 6.0 vorgestellt, das unter anderem ein neues Kachel-Layout für die Benutzeroberfläche mitbringt und eine tiefere Integration von Assistenten wie Amazons Alexa oder Google Assistant. Weshalb Blaupunkt und Konka mit der älteren webOS-Version Vorlieb nehmen müssen, ist unklar. Womöglich will LG die neue Variante als Exklusiv-Feature seiner TV-Geräte vermarkten.
Was man beim TV-Kauf unbedingt wissen sollte:
Lizenzierung von webOS bietet Chancen und Risiken
Für LG birgt das Lizenzgeschäft von webOS sowohl Chancen als auch Risiken. Je mehr Hersteller das Betriebssystem verwenden, desto mehr kann der Konzern Vorgaben machen und unter anderem durch personalisierte Werbung oder vorinstallierte Software Geld verdienen – ähnlich, wie es Google mit Android macht. Andererseits gibt LG damit das größte Alleinstellungsmerkmal seiner Fernseher auf. Exzellente OLED-Fernseher mit großen und kleineren Bildschirmen haben auch andere Hersteller im Angebot. TV-Geräte mit webOS gab es bislang nur von LG.