Dieser Schritt war abzusehen: Trotz mehrerer Versuche hat es LG bislang nicht schaffen können, sein Smartphone-Geschäft wieder auf Kurs zu bringen. Der Handy-Hersteller zieht jetzt die Konsequenzen. Für Käufer ergibt sich daraus eine besondere Herausforderung.
LG gibt Entwicklung von Einsteiger- und Mittelklasse-Handys auf
Für LG steht das Ende einer Ära bevor: Der südkoreanische Hersteller hat jetzt eine Neuausrichtung seiner Smartphone-Sparte angekündigt, wie Reuters berichtet. Günstige Handys der Einsteiger- und Mittelklasse will LG künftig an Auftragsfertiger (Original Design Manufacturer) auslagern. Das beinhaltet in Teilen auch den Designprozess und stellt damit eine große Zäsur für LG dar.
Wie andere namhafte Hersteller nutzt auch LG Auftragshersteller, um Smartphones fertigen zu lassen. Entwickelt und designt wurden die Geräte bislang aber immer von LG selbst. Dass die Südkoreaner nun auch Design und Entwicklung aus der Hand geben, stellt einen großen Bruch dar und könnte im schlimmsten Fall sogar der Anfang vom Ende von LGs Smartphone-Geschäft werden.
Zeit für einen Wechsel:
High-End-Smartphones stehen im Fokus
In Zukunft möchte sich LG nur noch auf High-End-Smartphones der Oberklasse konzentrieren, heißt es. Die sollen auch weiter vom Unternehmen selbst entwickelt und designt werden. Dazu wurde auch die Mobilfunksparte neu aufgestellt. Für Käufer bedeutet die Umstrukturierung, dass sie bald ganz genau hinschauen müssen. LG-Handys der Einsteiger- und Mittelklasse tragen in Zukunft nur den LG-Markennamen, haben aber sonst wenig bis gar nichts mit LG zu tun. Nur teure Oberklasse-Smartphones sind auch weiter „echte“ LG-Handys.
LG hat einen dramatischen Bedeutungsverlust in der Mobilfunkwelt hinter sich. Waren die Südkoreaner früher auf einer Augenhöhe mit Apple oder Samsung, ist der Konzern heute nicht mal mehr unter den Top 7 der größten Smartphone-Hersteller vertreten. Ob der jetzt eingeschlagene Weg ins ODM-Modell hier die Rettung sein kann, bleibt zumindest fraglich.